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Sozialminister fehlt der Durchblick bei Pensionskonten

21-09-2017, 06:00

Seit Anfang 2014, also knapp drei Jahren, gibt es das Pensionskonto. Mit diesem können alle 3,9 Mio. Erfassten (ab Jahrgang 1955) sehen, wie hoch die künftige Pension voraussichtlich ausfallen wird. Bei der Vorbereitung auf eine Podiumsdiskussion zum Thema wollte Veranstalter Martin Kwauka vom Finanzjournalistenforum vor einem halben Jahr vom Hauptverband wissen, wie hoch die durchschnittliche Jahresgutschrift nach Altersgruppen 2016 ausfiel. "So könnte man etwa abschätzen, wie hoch die künftigen Pensionen im Schnitt im neuen System ausfallen werden und wo Problemzonen absehbar sind", sagt Kwauka. Obwohl der Hauptverband ursprünglich signalisiert habe, dass er die Zahlen liefern könnte, habe es dann eine Absage gegeben. "Man ließ durchblicken, dass man diese Zahlen nicht präsentieren will."

Auch eine parlamentarische Anfrage von Neos-Mandatar Gerald Loacker brachte nichts. "Die Aufbereitung ist derzeit nicht möglich", teilte Sozialminister Alois Stöger mit. Grund sei eine Systemumstellung von jährlicher auf monatliche Auswertung. 2018 werde für "intensive Tests und Probeläufe" genutzt. Durchschnittszahlen seien somit erst 2019 zu erwarten. Und dann auch nur Zahlen für 2017, weil Firmen für ihre Mitarbeiter ein Jahr Zeit hätten, Daten einzureichen. Bei Selbstständigen seien es sogar drei Jahre, womit diese bei Veröffentlichung der Durchschnittswerte künftig nicht erfasst seien.

Wahlkampf?

Für Kwauka ist dies unbefriedigend, da schon heuer die Zahlungen für neue Pensionisten zum großen Teil auf Basis des Pensionskontos berechnet werden. Die Zahlen könnten aber auch dermaßen alarmierend sein, dass Stöger die Veröffentlichung vor den Wahlen verhindern wolle, mutmaßt er. "Das hat mit den Wahlen nichts zu tun", sagt ein Minister-Sprecher zum KURIER.

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