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KV-Abschlüsse zum Jahresbeginn bringen Anstieg von mehr als acht Prozent

23-01-2024, 11:06

Angesichts einer vergleichsweise hohen Inflation hierzulande bleiben die laufenden Kollektivvertrags-Abschlüsse im Fokus. Bei einer Jahres-Teuerung 2023 von 7,8 Prozent - und die Inflation der zurückliegenden zwölf Monate gilt als Verhandlungsbasis für das Feilschen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern - wurde durchwegs bei einem Lohn- und Gehaltsplus darüber abgeschlossen.

Auffällig sind die großen Unterschiede beim Mindestlohn.

Plus von über acht Prozent

Für die Angestellten bei Ziviltechnikern gibt es heuer ein Plus von zehn Prozent. Beschäftigte in Weinbaubetrieben erhalten um 8,34 Prozent mehr, ihr Brutto-Mindestlohn liegt nun bei 2.000 Euro. Vulkaniseure bekommen für ihre Arbeit heuer um 8,8 Prozent mehr, ihr Mindestlohn steigt auf 2.033 Euro brutto. In der Stein- und keramischen Industrie gibt es auf die IST-Gehälter ein Plus von im Schnitt 8,7 Prozent, die Kollektivvertragsgehälter steigen um 8,2 Prozent. Der 24. und 31. Dezember sind zukünftig bezahlt arbeitsfrei.

Wer in karitativen Einrichtungen der katholischen Kirche arbeitet, bekommt um 9,2 Prozent mehr aufs Konto. Etwas komplexer ist es bei der Diözese Linz, hier gibt es um 6,4 Prozent plus 10,00 Euro mehr, gedeckelt mit 290 Euro. "Mit Einrechnung der Freizeitwoche (entspricht 2,13 Prozent) ergibt das im Schnitt eine durchschnittliche Erhöhung von 8,8 Prozent", heißt es dazu im KV-Newsletter des ÖGB. Wer in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen beschäftigt ist bekommt um 9,15 bis 9,71 Prozent mehr.

In der Malzindustrie steigen die Löhne und Gehälter um 8,8 Prozent, der Mindestlohn für heuer beträgt 2.368 brutto. Etwas mehr gibt es für die Beschäftigten an den Universitäten, hier liegt der Zuwachs bei 9,2 Prozent. Wer auf einem Bauernhof im Vorarlberg arbeitet, erhält um 8,8 Prozent mehr. Im 1. Lehrjahr gibt es 870 Euro im Monat. Forstarbeiter-Lehrlinge wiederum bekommen 8,16 Euro mehr in ihrem ersten Ausbildungsjahr.

Arzt-Angestellte in Tirol bekommen ihr KV-Mindestgehalt um 8,72 Prozent erhöht. Angestellte von Immobilienverwaltern wird das Mindestgehalt um neun Prozent erhöht. Wobei: In Betrieben mit Betriebsrat gibt es heuer die Möglichkeit einer Verteiloption. "Die IST-Gehälter sind mindestens um 7,75 Prozent zu erhöhen. 1,25 Prozent der Gehaltssumme auf Grundlage des Monats Dezember 2023 können mittels Betriebsvereinbarung, die spätestens bis 14.2.2024 abzuschließen ist, verteilt werden. Kommt es zu keiner Betriebsvereinbarung gilt die Erhöhung von 9 Prozent", so der Gewerkschaftsbund.

8,6-Prozent-Erhöhung steht in Kaffeemittelindustrie an

In der Kaffeemittelindustrie steht eine Erhöhung von 8,6 Prozent an, wobei der neue Mindestlohn noch unter der 2.000-Euro-Schwelle liegt. Er beträgt mit 1. Jänner 1.990 Euro. Besser steigen da die Beschäftigten der gewerblichen Wärmeversorgungsunternehmen mit einer IST-Erhöhung von 10 Prozent aus, bereits im 4. Lehrjahr gibt es 2.029 Euro. Schlechter wiederum schaut es für jene aus, die beim Maschinenring-Service Kärnten arbeiten, ihr Lohn steigt um 8,55 Prozent, womit der Mindestlohn nun bei 1.818 Euro liegt.

Ebenfalls unter den 2.000 Euro bleiben auch die Arbeiterinnen und Arbeiter der bäuerlichen Gutsbetriebe in der Steiermark. Ihr Mindestlohn liegt trotz einer Lohnerhöhung von 8,4 Prozent bei 1.805 Euro. Bei den Kolleginnen und Kollegen in Salzburg hingegen liegt der Mindestlohn seit Jahresbeginn bei 1.954 Euro. Bei den Lagerhausgenossenschaften in OÖ steigt der Lohn um acht Prozent, im Vergleich zu den Wärmeversorgungsunternehmen ist das Lehrlingsentgelt im vierten Lehrjahr aber mickrig: 1.469 Euro gibt es hier für die jungen Frauen und Männer.

Deutlich unter einem Mindestlohn von 2.000 Euro bleiben die Beschäftigten der Gartenbaubetriebe in Salzburg - mit einer Lohnerhöhung um 8,3 Prozent kommen sie nun auf einen Mindestlohn von 1.818 Euro. Erheblich besser geht es da den Forst-, Säge- und Landarbeiter der Gemeinde Wien. Der Mindestlohn für Forstarbeiter beträgt 2.227 Euro brutto, bei Landarbeitern 2.169 Euro.

(APA/Red)

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