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Kuriose Pleite des Gasthaus Adam beim Landesgericht

13-09-2017, 12:25

Das Wiener Gasthaus Adam in der Wiener Florianigasse ist eine legendäre Institution. Es ist seit Jahrzehnten für viele Anwälte und Strafverteidiger eine Art Wohnzimmer und Außenstelle ihre Kanzleien. Vor allem vor Verhandlungen schütteln hier Verdächtige, Angeklagte und Zeugen noch schnell bei einem Getränk ihre Nervosität ab oder studieren geplante Aussagen ein. Doch sie geben offenbar immer weniger Geld aus. Das hat die Hermann Adam Gasthaus GastronomieGmbH in die Bredouille gebracht. Die Gesellschaft musste Insolvenz anmelden. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform, KSV1870 und AKV dem KURIER. 16 Dienstenehmer und 30 Gläubiger sind von der Pleite betroffen.

"Die Verluste resultieren aus dem Umsatzrückgang, der bedingt durch die Schließung von Betrieben in der Umgebeung und durch diverse Baustellen verursacht wurde", heißt es aus dem Unternehmen. "Die Geschäftsführung hat auf diese von ihr nicht zu vertretenden Umstände reagiert und Sanierungsmaßnahmen veranlasst." Der Personalstand wurde reduziert und die Öffnungszeiten verändert.

Die nackten Zahlen

Im jahr 2015 beschäftigte der Betrieb noch 31 Mitarbeiter. Im Jahr 2014 setzte das Gasthaus rund 761.000 Euro um, im Jahr 2015 sogar 1,4 Millionen Euro. Wurde im jahr 2014 noch 67.000 Euro Verlust geschrieben, so betrug der Verlust ein Jahr später bereits 268.000 Euro. Mit den Verlsuten aus den Vorjahren summierte sich der Bilanzverlust auf 514.500 Euro. Im Jahr 2015stand die Gastrogesellschaft mit 731.700 Euro bei Banken in der Kreide.

Mittlerweile soll der Betrieb wieder Gewinn einspielen und damit eine Unternehmensfortführung rechtfertigen. Denn Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent angeboten.

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