Die Gewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter von Amazon an zehn Standorten in Deutschland von Dienstag bis Donnerstag zu Streiks aufgerufen.
Im jahrelangen Streit um einen Kollektivvertrag habe Amazon zwar die Stundenlöhne wiederholt erhöht und liege damit inzwischen über dem aktuellen Mindestlohn, teilte Streikleiterin Monika Di Silvestre am Dienstag mit. "Das hätte die Unternehmensleitung aber niemals ohne den Druck der Streiks freiwillig getan."
Tatsächlich blieben die Einkommen der Amazon-Mitarbeiter durch längere Arbeitszeiten und niedrige oder fehlende Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld oft um mehrere hundert Euro unter denen der Beschäftigten in Unternehmen mit Kollektivvertrag. Anlass für den Ausstand sei der von Amazon veranstaltete Schnäppchentag "Prime Day". Zentraler Streiktag an allen Standorten sei der Dienstag. Der Konflikt bei Amazon in Deutschland dauert bereits seit 2013 an.
Der Konflikt bei Amazon in Deutschland dauert bereits seit 2013 an. Amazon zeigte sich entspannt. "Noch nie gab es Einschränkungen durch Streikaktivitäten und wir erwarten es auch diesmal nicht", erklärte ein Sprecher des Konzerns. Amazon biete wettbewerbsfähige Löhne.
Zu den Arbeitsniederlegungen sind Mitarbeiter in allen deutschen Amazon-Versandzentren aufgerufen. Beschäftigte einzelner Standorte hatten bereits am Sonntag mit Streikaktivitäten begonnen.