Der deutsche Sportartikel-Hersteller Adidas will seinen Einspruch gegen das Logo der "Black Lives Matter"-Stiftung beim US-Markenamt zurückziehen.
Am Montag hatte der deutsche Sportartikel-Hersteller Adidas die US-Behörde aufgefordert, die Anmeldung des Logos mit drei parallelen, gelben Streifen unter dem Slogan "Black Lives Matter" als Marke für Kleidung oder Schuhe abzulehnen, weil es mit dem eigenen, geschützten Drei-Streifen-Design verwechselt werden könne.
Zwei Tage später vollzog das Unternehmen eine Kehrtwende: "Wir sind bereits im Begriff, den Widerspruch gegen die Markenanmeldung der Black Lives Matter Foundation zurückzuziehen", sagte eine Sprecherin am Mittwoch in Herzogenaurach (Deutschland). Adidas hatte offenbar Sorge, dass der Einspruch als Kritik an den Zielen von "Black Lives Matter" verstanden werden könnte.
"Black Lives Matter" war vor zehn Jahren gegründet worden, um gegen Polizeigewalt gegen Schwarze zu protestieren. Die Black Lives Matter Global Network Foundation ist der bekannteste Teil der Antirassismus-Bewegung. Sie hatte das Logo im November 2020 angemeldet, um es etwa für Zeitschriften, Kleidung, Taschen und Kaffeetassen zu verwenden. Adidas erklärte, das Design sei dem eigenen, seit 1952 verwendeten Drei-Streifen-Logo "verwirrend ähnlich" und könnte Käufer deshalb irreführen. Das Markenamt hatte der Stiftung bis zum 6. Mai Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben.
Adidas kämpft laufend gegen
angeblichen Missbrauch seiner Rechte auf die charakteristischen drei
Streifen. Allein seit 2008 hat das Unternehmen mehr als 90 Klagen
angestrengt und sich mehr als 200-mal außergerichtlich verglichen. Im
Jänner hatte der Sportartikelkonzern allerdings einen Rechtsstreit mit
dem New Yorker Designer Thom Browne verloren. Die Luxusmode-Marke
verwendet seit 15 Jahren vier parallele Streifen als Erkennungszeichen
auf Hemden, Hosen und Schuhen. Vorher waren es drei, nach einer ersten
Klage von Adidas fügte Thom Browne einen vierten Streifen hinzu.
Rassismus ist für Adidas ein sensibles Thema. 2020 hatte das Unternehmen die damalige Personalchefin Karen Parkin nach Kritik an ihrem Umgang mit dem Thema ausgetauscht. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten sich über Parkin beschwert, nachdem sie auf einer internen Veranstaltung der US-Tochter Reebok Rassismus als "Lärm" abgetan, über den nur in Amerika debattiert werde.