Profitieren dürfte die heimische Branche von der wirtschaftlich stabilen Position der deutschen Premiumhersteller, heißt es in einer Aussendung am Montag. Indes machen Material- und Lieferengpässe der Autoindustrie nach wie vor zu schaffen.
Profitieren dürfte die heimische Branche von der wirtschaftlich stabilen Position der deutschen Premiumhersteller, heißt es in einer Aussendung am Montag. Indes machen Material- und Lieferengpässe der Autoindustrie nach wie vor zu schaffen.
Die österreichische Autoindustrie gewinnt den Bank-Austria-Ökonomen zufolge nur langsam an Tempo. Bis 2021 habe die heimische Branche ihren Wachstumsvorsprung gegenüber den meisten EU-Herstellerländern ausbauen können. Erst 2022 blieb das Produktionswachstum in Österreich mit 0,5 Prozent hinter dem EU-Ergebnis von 4,5 Prozent zurück. Auch das Umsatzwachstum fiel 2022 mit 3,9 Prozent auf 18,5 Mrd. Euro geringer aus als 2021.
Anfang 2023 habe sich die Branchenkonjunktur weiter abgekühlt, wobei der Produktionsrückgang bei gleichzeitig höheren Auftragseingängen im Jänner auf nach wie vor bestehende Materialengpässe hinweise. Lieferengpässe bei Vormaterialien, vor allem fehlende Halbleiter, waren 2022 für rund drei Viertel der Unternehmen der österreichischen Kfz-Industrie das größte Produktionshindernis, im ersten Quartal 2023 traf dies noch auf mehr als die Hälfte der Unternehmen zu.
Ein ähnliches Bild ergibt der Blick in die großen Herstellerländer Deutschland, Frankreich und Tschechien. Durch die eingetrübten Produktionserwartungen in der Kfz-Industrie können Österreichs Kfz-Zulieferer erst in der zweiten Jahreshälfte 2023 mit einer stärkeren Nachfrage aus den europäischen Standorten ihrer wichtigsten Kunden rechnen, so die Bank-Austria-Ökonomen. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds dürfte sich der EU-Automarkt heuer aber insgesamt positiv entwickeln.
Elektroautos sorgen EU-weit für einen wachsenden Fahrzeugbestand. 2022 ist der Pkw-Bestand in Österreich insgesamt um 17.000 Fahrzeuge gewachsen, der Bestand an Elektroautos um 34.000 Fahrzeuge. Damit sind bereits 2,2 Prozent aller in Österreich zugelassenen Pkw rein elektrisch angetrieben. Bisher seien die Erwartungen für den E-Auto-Marktanteil schrittweise nach oben revidiert worden. Die aktuellen Diskussionen rund um das "Verbrenner-Aus" dürften den Wendepunkt in Richtung Elektroauto aber weiter hinauszögern, erwarten die Ökonomen.
(APA/Red)