Den Thailandurlaub gibt es vielleicht demnächst zum Schnäppchenpreis, frohlockt Walter Krahl, Geschäftsführer der Ruefa-Reisebüros. Grund dafür ist die Thai Airways, die am 16.11. vier Mal die Woche mit einer Boing 777 von Wien nach Bangkok abhebt. Gemeinsam mit den Flügen der AUA und EVA Air wird es damit wöchentlich 15 Direktverbindungen geben. Krahl: "Das führt in den nächsten drei, vier Monaten sicher zu einer Preisschlacht." Er denkt, dass eine Woche Thailand dann um weniger als 1000 Euro buchbar sein wird.
Bangkok steht offenbar hoch im Kurs. Bei Ruefa liegt das Umsatzplus für Thailand-Urlaube im kommenden Winter schon jetzt 24 Prozent über dem Vorjahresniveau. Noch stärker fällt der Zuwachs nur bei den Malediven (+43 Prozent) aus. Unter den Strich hat die Ruefa für kommenden Winter schon knapp 20 Prozent mehr eingespielt als im Vorjahreszeitraum.
Das hat mehrere Gründe. Infolge von Naturkatastrophen und Terroranschlägen buchen viele wieder lieber im Reisebüro, um im Fall des Falles abgesichert zu sein (siehe auch Seiten 6, 7). Zudem sind viele Österreicher neuerdings zu Frühbuchern geworden. Oft, weil sie im Vorjahr keine freien Plätze an angesagten Stränden bekommen haben, da diese bereits von Briten und Deutschen besetzt waren, die traditionell früh buchen.
Reisen sind zudem teurer geworden. Diesen Sommer gab es so gut wie keine Last-minute-Angebote mehr. Das liegt schlicht daran, dass es kaum freie Sitzplätze in den Charterfliegern gegeben hat. "Weil FlyNiki für den Chartermarkt quasi weggefallen ist", erläutert Krahl. Für Reiseveranstalter sei es in der Folge schwer gewesen, genügend Kapazitäten zu bekommen.
Gleichzeitig sind traditionell beliebte Destinationen wie die Türkei weggebrochen. Bei Ruefa betrug das Umsatzminus im türkischen Markt diesen Sommer 37 Prozent. Klingt viel, ist es auch. Schon im vorigen Sommer sind 60 Prozent des Türkei-Geschäfts weggebrochen.
Viele ehemalige Türkei-Urlauber fahren nun statt all-inklusive nach Antalya mit den Schiff durchs Mittelmeer. Grund sind die kalkulierbaren Kosten an Bord, heißt es seitens der Reiseveranstalter, die hohe zweistellig Zuwachsraten ausweisen. Bei Ruefa übertreffen die Vorausbuchungen für 2018 das Vorjahresniveau um 30 Prozent.