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Millionen-Pleite eines Autohändlers

6-09-2017, 09:47

Im Autohandel herrscht ein rasanter Verdrängungswettbewerb. Das bekam auch das Autohaus Strassnitzky bitter zu spüren. Das traditionsreiche Familienunternehmen, das 1930 gegründete wurde, mit Standorten in Halbenrain und Feldbach musste beim Landesgericht Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragen. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände AKV und KSV1870 dem KURIER. 20 Dienstnehmer und 58 Lieferanten sind von der Pleite betroffen.  Das Unternehmen wird nicht fortgeführt, sondern geschlossen. Die Schulden werden mit 4,476 Millionen Euro beziffert.

Doch die Insolvenz-Ursachen zählen auch mutmaßliche strafbare Handlungen. Laut Angaben des Unternehmens sollen zwei Werkmeister Fahrzeugen mit schweren Mängeln das §-57a-Pickerl illegal ausgestellt haben. Das Duo soll keine ordnungsgemäßen Prüfungen durchgeführt haben. So soll es auch bei massiver Durchrostung positive Begutachtungen  gegeben haben. Da es sich bei der Pickerl-vergabe um eine hoheitliche Tätigkeit habeln, wurde gegen die beiden Werkmeister am 14. Juli 2017 von der Staatsanwaltschaft Graz Anklage wegen des Verdachts des Missbrauchs der Amtsgewalt erhoben. Dem Vernehmen nach hat das Amt der Steiermärkischen Landesregierung dem Betrieb die §-57a-Begutachtung entzogen.

Das führte offenbar zu einem Umsatzrückgang und einem erheblichen Imageschaden. Langjährigen Kunden sprangen ab. Zugleich verlor den Betrieb den Verkauf der Marken Volvo, Man und Honda, weil von den Importeuren immer strenger Anforderungen stellt worden sein sollen.

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