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Uni-Ranking: Heimische Hochschulen fallen großteils zurück

5-09-2017, 15:21

Der Großteil der österreichischen Universitäten ist im diesjährigen "Times Higher Education World University Ranking" zurückgefallen. Einzig die Universität Innsbruck konnte sich verbessern, die Uni Graz blieb stabil und die Medizinische Universität Graz stieg neu in das Ranking ein. An der Spitze verteidigte die Universität Oxford den ersten Platz, während die Konkurrenz asiatischer Unis zunimmt.

Beste heimische Hochschule bleibt die Universität Wien, die gering vom 161. auf den 165. Platz zurückfiel. Die Uni Innsbruck verbesserte sich um eine 50er-Ranggruppe (die "Times"-Liste reiht zwischen Platz 201 und 400 in 50er-Schritten, ab Platz 401 in 100er Schritten) und rangiert nun auf den Plätzen 251-300 (2016: 301-350).

Wiedereinstieg und Neueinstieg

Ebenfalls in der Ranggruppe 251-300 liegt die Medizinische Universität Wien, die wieder in das Ranking aufgenommen wurde. Im Vorjahr wurde sie nicht gewertet, weil sie ihr Studium nicht im Bachelor-/Master-System anbietet. 2015 lag sie auf den Plätzen 201-250. Neu in das Ranking eingestiegen ist die Medizin-Uni Graz, und zwar in der Ranggruppe 301-350.

Die Technische Universität (TU) Wien (2017: 301-350, 2016: 251-300), die TU Graz (2017: 401-500, 2016: 351-400) und die Universität Linz (2017: 501-600, 2016: 401-500) verloren an Boden. Die Universität Graz bleibt wie im Vorjahr in der Ranggruppe 401-500.

Ranking-Herausgeber Phil Baty wertet in einem Statement gegenüber der APA das diesjährige Ergebnis Österreichs als "halbwegs stark". "Besorgniserregend" sieht er die weiteren Platzverluste der Uni Wien, die gegenüber den weltbesten Hochschulen an Boden verliere. Das Abrutschen von weiteren drei heimischen Unis sei ein "starkes Warnsignal". Der Aufstieg asiatischer Länder, insbesondere China, bedeute einen immer schärferen Wettbewerb, "da muss man schnell laufen, um seine Plätze zu halten".

Der Rektor der Uni Wien, Heinz Engl, freut sich, dass seine Universität erneut die bestplatzierte in Österreich ist. Für ihn ist eine Verbesserung in den Rankings "nur dann realistisch, wenn sich das Verhältnis zwischen Finanzierung und Studierendenzahl nachhaltig deutlich verbessert", sagte er zur APA.

Asien holt auf

Wie Asien gegenüber Europa aufholt, zeigt die Liste der Top-30-Unis: Darunter finden sich bereits drei asiatische Unis, während Europa drei Plätze verloren hat und nur mehr sieben Unis in dieser Top-Gruppe hat. Beste kontinentaleuropäische Uni ist erneut die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich auf Rang 10 (2016: 9).

Die USA dominieren auch die aktuelle Rangliste - 15 der Top-20- sowie 62 der Top 200-Unis sind in den USA beheimatet. Zum ersten Mal in der 13-jährigen Geschichte des "Times"-Rankings belegen jedoch US-Unis weder den ersten noch den zweiten Platz.

Britische Unis sind (noch) spitze

An der Spitze liegt erneut die Universität Oxford, gefolgt von der University of Cambridge (2016: 4). Der Erfolg der britischen Unis könnte allerdings durch den "Brexit" gefährdet sein, warnte Baty. Den dritten Platz teilen sich das California Institute of Technology (2016: 2) und die Stanford University (2016: 3).

Am diesjährigen Ranking nahmen 1.500 Institutionen teil, von denen 1.000 Universitäten aus 77 Ländern in die Wertung aufgenommen und anhand von 13 Indikatoren gereiht wurden. Die Indikatoren decken die fünf Bereiche Forschung, Lehre, Zitierungen, Internationalisierung und Einwerbung von Drittmitteln aus der Wirtschaft ab. Das "Times"-Ranking gilt als renommierteste Rangliste von Universitäten.

Das Ranking:

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