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Ägypten: Touristen kommen wieder in Scharen

5-09-2017, 13:36

Trotz wiederholter Anschläge kehren die Touristen in Scharen nach Ägypten zurück. Regierungskreisen zufolge stieg die Zahl der Besucher in den ersten sieben Monaten um 54 Prozent auf 4,3 Millionen. Der kräftige Zuwachs sei vor allem auf Reisende aus Deutschland und der Ukraine zurückzuführen.

Die Brancheneinnahmen seien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 170 Prozent auf 3,5 Mrd. Dollar (2,9 Mrd. Euro) in die Höhe geschossen. 75 Prozent der Urlauber kämen aus Europa, 20 Prozent aus arabischen Ländern.

Touristen bringen ausländische Devisen

Foto: REUTERS/GLEB GARANICH Obsthändler in Hurghada Die ägyptische Wirtschaft ist stark auf den Tourismus angewiesen, der ausländische Devisen ins Land spült und an dem viele Arbeitsplätze hängen. Nach dem Aufstand gegen den damaligen Präsidenten Hosni Mubarak 2011 und den anschließenden politischen Unruhen ging die Zahl der ausländischen Gäste drastisch zurück. Vor der Revolution zählte das Land im Jahr 2010 noch 14,7 Millionen Besucher. 2016 waren es 4,5 Millionen.

Doch heuer sollen es wieder acht Millionen sein, wie ein Regierungsvertreter erläuterte. Ein Lockmittel ist die schwache Landeswährung, ein anderes sollen Investitionen in die Sicherheit sein.

Terror schreckte viele ab

Immer wieder verüben Islamisten Anschläge. So wurden im Juli im Badeort Hurghada zwei deutsche Frauen mit Messerstichen getötet. Vor knapp zwei Jahren stürzte ein russisches Flugzeug mit 224 Insassen, das mutmaßlich durch eine Bombe an Bord zerstört wurde, über der Sinai-Halbinsel ab. Ein daraufhin beschlossenes Flugverbot Russlands hat weiterhin Bestand. Früher machten Russen einen großen Anteil der Touristen in Ägypten aus, insbesondere im Badeort Sharm el-Sheik.

Die Wiederentdeckung Ägyptens kommt in einer Zeit, in der für deutsche Urlauber ein anderes Ferienziel der vergangenen Jahre deutlich an Zugkraft verloren hat: die Türkei. Hintergrund sind auch hier Anschläge, der Putschversuch 2016 und die zunehmenden Spannungen zwischen der türkischen Regierung und Deutschland.

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