Der Name täuscht etwas. Die Gildemeister energy storage GmbH mit Sitz in Wiener Neustadt gehört seit rund einem Jahr nicht mehr dem deutschen MDAX-Konzern DMG Mori AG bzw. dessen Würzburger Photovoltaik-Tochter Gildemeister Energy Solutions GmbH. Deshalb legt der Konzern großen Wert darauf, dass man mit dem aktuellen Konkurs in Österreich nichts zu tun hat. Das teilte eine DMG-Sprecherin dem KURIER mit.
Die Geschäfte der österreichischen Firma liefen offenbar nicht so gut, zuletzt suchten die Wiener Neustädter aber neue Vertriebswege. „Suche nach Endabnehmer: Gildemeister energy storage GmbH sucht gezielt Projektentwickler, Endkunden und Installationsfirmen im Bereich Erneuerbarer Energien, mit denen gemeinsam Projekte umgesetzt werden können“, heißt es auf einer Internet-Werbeseite der gleichnamigen Unternehmung mit Sitz in Wiener Neustadt. „Mit dem CellCube energy storage system wird eine 100 Prozent unterbrechungsfreie Stromversorgung sichergestellt. Das System ist für all jene Endkunden geeignet, die künftig ihre Stromversorgung selbst in die Hand nehmen möchten.“ Beim CellCub handelt es sich laut Firmenangaben um „Vanadium Redox Flow energy storage technology“. Als Markt hatte man angeblich Kenia, Uganda, Botswana und Südafrika ins Auge gefasst.
Jetzt ist Schluss. Die Wiener Neustädter Firma hat ein Konkursverfahren beantragt. Laut den Gläubigerschutzverbänden AKV und Creditreform belaufen sich die Schulden auf rund 2,9 Millionen Euro, 261 Gläubiger sollen betroffen sein.
„Die Gründe für das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz sowie die aktuellen und genauen Vermögensverhältnisse müssen im Zuge des Verfahrens erst überprüft werden“, heißt es dazu vom AKV. „Derzeit wurde kein Antrag auf Sanierung eingebracht. Ob ein solcher geplant ist, kann im Moment noch nicht gesagt werden und wird im Zuge des Verfahrens geklärt.“
Fakt ist: Laut Firmencompass gehört die Gildemeister energy storage GmbH mit Sitz in Wiener Neustadt der Schweizer Glex AG. Im Schweizer Firmenregister sind für das Jahr 2015 unter der Glex AG zwei Personen eingetragen: Percy Müller, deutscher Staatsangehöriger, und der Brite Simon Hicks. Aber das ist eine andere Geschichte.