Marcel Haraszti, seit Juli in die Vorstandsebene von Rewe-International aufgerückt, sieht den Konzern (Billa, Merkur, Adeg, bipa, Penny) gut für den Onlinehandel aufgestellt. "Wir brauchen von der Technik her keinen Input von außen", sagt er mit Blick auf die USA. Dort hat Wal-Mart, die größte Einzelhandelskette der Welt, mit der Suchmaschine Google eine Online-Partnerschaft gestartet. Haraszti: "Wir gehen einen anderen Weg." Der Kölner Rewe-Konzern kenne den Markt, habe die Infrastruktur und Logistik. "Wir brauchen kein Amazon und Google."
Der Mutterkonzern teste gerade vieles aus, etwa einen Drive-in für die Abholung von Bestellungen, so wie sie Konkurrenten bereits in Frankreich gestartet haben. "Das könnte ein Thema für Merkur werden, wir haben aber noch nicht den idealen Standort dafür gefunden", sagt der 42-Jährige.
Fix ist dagegen, dass die Selbstbedienungskassen "in ganz Europa ausgerollt werden". Je nach Standort werden sie von fünf bis zu zwanzig Prozent der Kunden genutzt. "Vor allem bei kleinen Einkäufen von zwei, drei Produkten ist man bei den SB-Kassen schneller."
Der österreichische Lebensmittelmarkt ist aus Sicht Harasztis besonders kompetitiv, auch wegen der hohen Dichte an Geschäften. Der gebürtige Wiener hat seine Karriere 2001 als Trainee bei Rewe begonnen und war unter anderem für Rewe in der Ukraine, Rumänien, Litauen, Lettland und Bayern tätig.