Im Vorjahr musste die Deutsche Bank 735 Millionen Euro Verlust einstecken. Dennoch zahlt sie ihren knapp 100.000 Mitarbeitern – primär im Investmentbanking – üppige Boni aus. In Summe sind es 2,3 Milliarden Euro. Damit erreichen die Zahlungen nach 546 Mio. Euro für 2016 fast wieder die 2,4 Mrd. Euro, die das Geldhaus 2015 ungeachtet eines Milliardenverlustes verteilte. Das Top-Management bekommt wegen des Verlusts keinen Bonus. Das geht aus dem gestern, Freitag, veröffentlichten Geschäftsbericht hervor. Der Vorstand hatte bereits in den vergangenen beiden Jahren Nullrunden bei den Boni eingelegt.
Vorstandschef John Cryan bezog 2017 ein Grundgehalt von 3,4 Millionen Euro. Das waren um 400.000 Euro weniger als im Jahr davor. Schuld an der Einbuße ist eine Änderung der Vergütungsregeln. Cryan gehört damit nicht zu den Spitzenverdienern unter den Top-Managern der großen deutschen Konzerne, deren Rangliste von SAP-Chef Bill McDermott angeführt wird, der 21,8 Millionen Euro bekommen hat.
Für die Aktionäre sieht es im Gegensatz zu den Mitarbeitern nicht so gut aus. Sie erhalten insgesamt nur 230 Millionen Euro, die Dividende sinkt von 19 auf 11 Cent je Aktie.
Cryan bekräftigte im Geschäftsbericht das Ziel, dass die Bank heuer wieder einen Gewinn schreibt und den Aktionären eine höhere Dividende zahlt. Grund für das verlustreiche Vorjahr war primär die US-Steuerreform. Während andere Branchen dadurch entlastet wurden, mussten Finanzkonzerne negative Effekte verbuchen.