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Lenzing-Höhenflug bremst sich heuer ein

14-03-2018, 18:00

Nachdem der Faserhersteller Lenzing 2016 und 2017 Rekordjahre hingelegt hat, wird das Marktumfeld für die Oberösterreicher heuer wieder schwieriger. Zum einen erwartet Lenzing-Vorstandsvorsitzender Stefan Doboczky stärkere Konkurrenz im Segment Viskosefasern, da der Mitbewerb nach mehreren Jahren erstmals wieder die Kapazitäten spürbar ausbaut.

Zum anderen haben sich Schlüsselrohstoffe für die Faserherstellung, wie Natriumlauge, um bis zu 50 Prozent verteuert, die weitere Preisentwicklung ist nicht absehbar. Auch die Wechselkursentwicklung bleibt für Lenzing ein Unsicherheitsfaktor.

"Schutzzölle schlecht für alle"

Die von US-Präsidenten Donald Trump angekündigten Strafzölle machen Doboczky ebenfalls Sorgen. "Schutzzölle helfen uns gar nicht, die sind für alle schlecht." Auch wenn derzeit nur Stahl- und Aluminiumhersteller betroffen sind, könnte Lenzing dennoch zwischen die Fronten gelangen.

Lenzing betreibt ein Werk in den USA und erweitert den Standort derzeit. Von dort aus wird auch nach Asien geliefert. Asiatische Länder, allen voran China, könnten auf die Strafzoll-Politik Trumps reagieren und Produkte aus den USA mit Zöllen belegen, wodurch Lenzing ebenfalls zum Handkuss kommen könnte. Bisher habe man in den USA jedoch keine Probleme, im Gegenteil, sagt Lenzing-Finanzchef Thomas Obendrauf. Die Unternehmenssteuer soll von 35 auf 21 Prozent gesenkt werden. "Ich sage es einmal so, wir können uns über die Steuerreform nicht beschweren", so Obendrauf. Das Geschäftsjahr 2018 wird laut Doboczky unter 2017 liegen, der Kurs, verstärkt auf Spezialfasern zu setzen, sei aber richtig.

Dividende wird erhöht

2017 erzielte Lenzing einen Rekordumsatz von 2,26 Milliarden Euro, ein Plus von 5,9 Prozent. Der Jahresüberschuss stieg um 23 Prozent auf 282 Millionen Euro. Die Dividende soll bei drei Euro konstant bleiben, die Sonderdividende jedoch von 1,20 auf zwei Euro erhöht werden, wodurch pro Aktie fünf Euro ausgeschüttet werden sollen. Für heuer sind Investitionen in Höhe von rund 300 Millionen Euro geplant.

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