Zu lange Bewerbungsprozesse frustrieren die Kandidaten. Das zeigt die aktuelle Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half, für die 500 Arbeitnehmer in Österreich befragt wurden. Das Ergebnis: 70 Prozent der Befragten sind nicht mehr an der Stelle interessiert, sobald der Bewerbungsablauf zu lang dauert. 53 Prozent ärgern sich über späte Rückmeldungen, wo sie sich im Recruitingprozess befinden.
Unternehmen, die kaum informieren und die Bewerber nicht bei der Stange halten, haben schlechtere Chancen im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte. "Denn die besten Bewerber verlieren das Interesse und nehmen einen Job beim Mitbewerber an, wenn der Bewerbungsprozess zu lange dauert. Die offenen Stellen müssten dann mit weniger geeigneten Mitarbeitern besetzt werden", sagt Robert Szvetecz, Country Manager bei Robert Half in Wien. Die Folgen für Unternehmen sind vielfältig. Springen Kandidaten aufgrund von Frustration im Bewerbungsprozess ab, dann bleibt die vakante Stelle länger unbesetzt. Und das belastet auch die bestehenden Mitarbeiter. "Langfristig riskieren Unternehmen damit ihre Zukunftsfähigkeit", sagt Robert Szvetecz.
Generell dauern Bewerbungsprozesse heute länger als noch vor einigen Jahren. Dafür gibt es mehrere Ursachen: "Oft sind die Bewerbungsprozesse zu kompliziert, die Ansprüche an die Kandidaten zu hoch oder es mangelt an Budgetfreigaben", sagt Szvetecz. Hinzu kommt: Viele Unternehmen unterschätzen die Geschwindigkeit, in der Bewerber heutzutage agieren und entscheiden. Um sich die besten Kandidaten zu sichern, müssen Unternehmen ihr Recruiting jedenfalls schneller und effizienter gestalten. Das gelingt nur dann, wenn die Kommunikation optimiert wird und die Prozesse verschlankt werden, etwa durch eine geringere Zahl von Gesprächsrunden im Bewerbungsverfahren. Robert Svetecz: "Denn Geschwindigkeit entscheidet im Kampf um die Top-Kandidaten, über den Erfolg des Recruitings und in weiterer Folge auch über den Erfolg des Unternehmens."