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Café+co expandiert in Osteuropa: Deutlich mehr als nur die Bohne

12-03-2018, 06:00

Es gab Zeiten, da war es noch ziemlich egal, aus welchen Bohnen der Automat den Kaffee gemacht hat. Hauptsache das Getränk war heiß. Doch die Ansprüche der Konsumenten sind deutlich gestiegen. Der Sprecher der Geschäftsführung von Café+co, Fritz Kaltenegger, weiß um das "starke Qualitätsbewusstsein" der Kaffeetrinker. Wenn die Transport- Logistik funktioniert, soll es bei den Café+co-Automaten bald eine zusätzliche Spezial-Kaffee-Sorte aus Afrika geben. "Wir haben dann unsere eigene Bohne aus Uganda", hofft Kaltenegger auf eine rasche Umsetzung.

Richtige Bohne

Die Auswahl der Kaffeebohnen erledigen Profis. Café+co hat sich an der Wiener Kaffeerösterei Naber beteiligt. Seither ist der Chef des 1908 gegründeten Wiener Traditionsunternehmens, Marco Salvatori, mit seinem umfangreichen Fachwissen mit an Bord. Der in Mailand geborene Kaffeespezialist ist einst nach Wien übersiedelt und hat die Tochter des Firmengründers der Kaffeerösterei geheiratet.

Dabei ist der bessere Kaffee zwar ein gutes Verkaufsargument, aber trotzdem nur ein Teil des neuen Geschäftsmodells. Es geht um mehr, als nur um die Bohne. "Wir stellen nicht nur Automaten auf, sondern sind auf dem Weg zum Vollversorger", beschreibt Kaltenegger. Er sieht im erweiterten Warenangebot die größte Wachstumschance.

Vor allem in den Ballungszentren der USA und in Asien kann man zur morgendlichen Stunde größere Menschenmengen beobachten, die mit Kaffee und Snacks ausgestattet zum Arbeitsplatz eilen. Auch in Österreich wird diese Spezies immer öfter gesichtet. Auf dem Weg ins Büro wird noch rasch Verpflegung eingekauft. Es wird generell mehr auswärts gegessen und getrunken, egal ob in der Arbeitspause oder beim Schichtwechsel.

Café+co hat daher bei der Baustelle für das Krankenhaus Nord in Wien ein Pilotprojekt gestartet und mehrere Automaten aufgestellt. Angeboten werden Kaffee sowie andere Getränke, Eis, Suppen oder auch Handyzubehör.

Handyzubehör

Derzeit wird der 60 Quadratmeter große Automatenshop vor allem noch von Bauarbeitern frequentiert. Neben dem Klassiker Kaffee zählt bemerkenswerterweise Handyzubehör wie etwa Kopfhörer zu den beliebtesten Produkten. Ein offenbar unverzichtbares Utensil für Bauarbeiter.

Foto: Kurier/Juerg Christandl In Osteuropa ist Café+co schon länger auf Expansionskurs. In Polen etwa "sind die Wachstumsraten über dem Plan", freut sich Kaltenegger (siehe Foto) . In Tschechien ist das Unternehmen bereits "flächendeckend präsent". Nun wird nach neuen Märkten Ausschau gehalten. Mögliche Kandidaten sind die Schweiz, die Ukraine oder die Staaten des Baltikums.

Erfolg in Tschechien

Der Expansionskurs schlägt sich auch in der Bilanz positiv nieder. 2017 steig der Umsatz um 9,3 Prozent auf 206,8 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte des Umsatzes werden außerhalb Österreichs erzielt. Der Großteil davon in Tschechien.

Expandiert wird aber auch im Inland. In Österreich wird am 2. Mai in einem Industriegebiet in Linz ein neuer Verpflegungsshop mit Snack-Automaten eröffnet. Im Angebot sind auch Wurtsemmeln und Müsliriegel.

Ungewöhnlich für eine Eröffnung ist allerdings die Uhrzeit. Aufgesperrt wird der Automatenshop bereits um drei Uhr morgens. Kaltenegger nennt einen guten Grund , warum das so ist: "Vor dem Schichtwechsel in den Betrieben müssen die Automaten frisch befüllt werden."

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