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US-Sammelklage gegen Toyota und Kobe Steel

7-03-2018, 11:28

Verbraucher in den USA haben den von einem um gefälschte Produktdaten erschütterten Stahlkonzern Kobe Steel sowie Autobauer Toyota verklagt. Beide japanische Konzerne werden in der angestrebten Sammelklage des Betrugs und Verstoßes gegen Verbraucherschutzgesetze beschuldigt, weil sie den Einbau von minderwertigen Metallteilen in Fahrzeugen vertuscht hätten.

Die Klage wurde von zwei Verbrauchern aus Kalifornien am US-Gericht in San Francisco eingereicht. Die beiden Konsumenten wollen in einer landesweiten Sammelklage Käufer von angeblich fehlerhaften Toyota-Fahrzeugen vertreten. Toyota lehnte eine Stellungnahme ab. Ein Sprecher von Kobe Steel sagte, zunächst die Klageschrift genau prüfen zu wollen.

Der drittgrößte Stahlkonzern Japans hatte vergangenes Jahr zugegeben, über Jahre falsche Angaben zu Festigkeit und Haltbarkeit von Aluminium-, Kupfer- und Stahlprodukten gemacht zu haben. Diese werden weltweit in Autos, Zügen, Flugzeugen und anderen Erzeugnissen eingesetzt. Konkrete Sicherheitsprobleme sind bis jetzt nicht bekannt.

Der Klage zufolge wurden in mindestens sechs Toyota-Modellen Metalle, die nicht den Qualitätsnormen entsprachen, verbaut, darunter die Baureihen Prius, Camry, Land Cruiser und Lexus. Dies könne sowohl die Sicherheit als auch Leistung beeinträchtigen.

Weil Toyota und Kobe Steel die Einhaltung von US-Qualitätsstandards für sich beansprucht hätten, sei dies ein Verstoß gegen Konsumentengesetze. Die Kläger verlangen Schadenersatz in nicht bezifferter Höhe.

Zuvor hatten bereits in Kanada vier Käufer von Autos mit von Kobe gelieferten Komponenten eine Sammelklage angestrengt. Auch das US-Justizministerium hat Untersuchungen zu Kobe auf den Weg gebracht.

Kobe Steel hatte am Dienstag eingeräumt, bereits seit fast fünf Jahrzehnten Daten gefälscht zu haben. Zugleich hatten Prüfer weitere Tricksereien aufgedeckt. Die Zahl der betroffenen Kunden stieg mittlerweile auf mehr als 600, davon 222 im Ausland. Konzernchef Hiroya Kawasaki räumt deshalb zum 1. April sein Amt.

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