Wolford hat wie berichtet einen neuen Mehrheitseigentümer, den chinesischen Mischkonzern Fosun. Am Standort in Bregenz wird aber nicht gerüttelt, betont Vorstandschef Axel Dreher. "Es gibt keine Bestrebungen, Werke woanders zu bauen." Auch eine Verlagerung oder ein Personalabbau sei nicht zu befürchten.
Derzeit liegt die Auslastung am Standort in Bregenz bei 60 Prozent, österreichweit beschäftigt Wolford 637 Mitarbeiter – um 41 weniger als vor einem Jahr. Auch international hat der Konzern infolge anhaltender Verluste und einer erodierenden Eigenkapitalbasis an sämtlichen Kostenstellen gedreht. Auch im Online-Geschäft und bei den Läden. Das soll sich jetzt ändern. Dreher will mehr als die Hälfte der 22 Millionen Euro, die der neue Eigentümer zuschießt, in diese Bereiche investieren. In Asien – ein Markt mit fünf Prozent Anteil am Konzernumsatz – und Japan hat Wolford bisher noch keinen Online-Auftritt.
Das dürfte sich unter dem neuen Mehrheitseigentümer aus Hongkong ändern. Wolford könnte vom Fosun-Netzwerk profitieren. Fosun war zuletzt auf Shopping-Tour im europäischen Modehandel, hat sich etwa bei Tom Taylor und beim französischen Luxusmodehaus Lanvin eingekauft.
Die Wolford-Vorstände gehen davon aus, dass das Unternehmen weiterhin an der Börse bleiben wird. Fosun übernimmt wie berichtet die Anteile der Gründerfamilien Palmers und Wilhelm (insgesamt 50,87 Prozent), der deutsche Dotcom-Millionär Ralph Bartel hält laut Dreher 28 Prozent am Strumpf-Konzern. "Es gibt keine Indikation, dass Herr Bartel verkaufen will", sagt Dreher. Zudem plane Fosun kein "going private".
Das Wolford-Management rechnet für das kommende Geschäftsjahr 2018/ ’19 mit einem operativen Gewinn. Die Sanierungspläne hätten gegriffen.