Spätestens im nächsten Jahr werden die USA dank des Fracking-Booms laut Internationaler Energieagentur (IEA) zum weltgrößten Ölproduzenten aufsteigen. Möglicherweise übertrumpften die USA den derzeitigen Primus Russland schon heuer, sagte IEA-Chef Fatih Birol am Dienstag.
Foto: APA/AFP/OZAN KOSE "Das Wachstum beim US-Schieferöl ist stark und das Tempo ist sehr hoch - die USA werden sehr bald zum weltweit größten Ölproduzenten", so Birol.
Ende 2017 stieg die Ölförderung in den USA auf über 10 Millionen Barrel am Tag (bpd). Vor allem dank der aus Umweltschutzgründen umstrittenen Fracking-Technik, bei der Öl aus Gesteinsschichten gepresst wird. Damit zogen die Amerikaner an Saudi-Arabien vorbei - dem weltweit größten Exporteur von Öl. Birol geht nicht davon aus, dass die US-Fördermengen in den nächsten vier bis fünf Jahren wieder zurückgehen. Mit einem Höhepunkt sei nicht vor 2020 zu rechnen.
Mit ihren Fördermengen krempeln die USA den weltweiten Ölmarkt um. Zudem könnten sie die OPEC-Bemühungen um eine Stabilisierung des Markts ausbremsen. Ein erster Förderboom in den USA hatte ab Mitte 2014 befeuert von der Fracking-Technik die Ölpreise in den Keller geschickt. Die OPEC und andere führende Produzenten verständigten sich deswegen auf eine Förderbremse, die seit Anfang 2017 in Kraft ist. Die Ölpreise haben seither zugelegt. Die Produktion in der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) mit dem führenden Staat Saudi-Arabien blieb zuletzt stabil.