Der Flughafen Wien AG segelt in einem stabilen Aufwind. So konnten die Passagierzahlen im Vorjahr am Standort Wien-Schwechat um 4,5 Prozent auf 24,4 Millionen Personen gesteigert werden, der Jahresgewinn noch deutlicher auf fast 127 Millionen Euro. Dabei mussten die Pleiten von Air Berlin und ihrer Billig-Tochter Niki abgefedert werden. Wurden im Jahr 2016 noch 15,84 Euro pro Passagier umgesetzt, so waren es im Vorjahr nur noch 15,09 Euro.
Foto: KURIER/Gerhard Deutsch "Als Kompensation für die Ausfälle bei Air Berlin und Niki geben wir neuen Airlines Anschubhilfen", sagt Flughafen-Vorstand Günther Ofner. "Das gibt es nicht zum Nulltarif." Das heißt: Der Flughafen nimmt dafür Geld in die Hand. Hochgerechnet waren es im Vorjahr bis zu 2,5 Millionen Euro.
Und diese Investition macht sich bereits bezahlt – auch für die Passagiere. Heuer wird es elf neue Destinationen ab Wien geben: Auf der Langstrecke nach Kapstadt und Tokio mit der AUA, ein zusätzlicher Direktflug nach Taipei mit Eva Air und fünf Mal pro Woche nach Bangkok mit Thai Airways.
Zugleich hat es nach der Air-Berlin-Niki-Pleite weitere Billigfluglinien nach Wien verschlagen.
Foto: APA/ROBERT JAEGER "Der Standort Wien hat an Attraktion für Low-Cost-Carriers gewonnen", sagt Flughafen-Vorstand Julian Jäger. Die ungarische Wizz Air wird Wien zu ihrer Basis machen und mehr als 60 Flüge wöchentlich von hier aus starten. Die Lufthansa-Billigtochter Eurowings wird ab Sommer einen sechsten Flieger in Wien stationieren und auch Easyjet, Vueling und Laudamotion haben von Wien aus viel vor. Bis 2025 sollen in Wien-Schwechat 32 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden, mit der umstrittenen dritten Piste könnten es sogar 50 Millionen Passagiere werden.
Bis dahin muss aber das Verkehrsproblem, sprich die täglichen Staus auf der Autobahn A4 gelöst werden.
"Die Verkehrssituation ist inakzeptabel. Eine Donau-Straßenquerung ist unerlässlich, ansonsten wird es zu einem Verkehrsinfarkt kommen", prophezeit Ofner. Er fordert die Entlastung der Autobahn und der Bundesstraße sowie mehr Bahnanbindungen, zum Beispiel von und nach Bratislava und Budapest. Mit der Donauquerung meint Ofner den geplanten Lobautunnel oder entsprechende Alternativprojekte.
Dazu muss man auch wissen, dass die Flughafen-City (20.000 Beschäftigte) weiter ausgebaut wird. Ein drittes Hotel ist geplant, ein Gesundheitszentrum für die gesamte Region und weitere Betriebsansiedlungen mit 1000 neuen Jobs. Im Flughafengebäude wird es zehn neue Shops und Gastrobetriebe geben und der Terminal wird bis 2021/2022 erweitert. Insgesamt rund 500 Millionen Euro will der Flughafen in den nächsten Jahren investieren.