Der Chiphersteller Broadcom hat sich einem Bericht zufolge den Großteil der Finanzierung für eine mögliche Übernahme des Wettbewerbers Qualcomm gesichert. Ein Bankenkonsortium, zu dem auch die Deutsche Bank gehört, habe sich zur Bereitstellung von Kreditlinien von bis zu 100 Mrd. US-Dollar (81,48 Mrd. Euro) bereit erklärt, berichtete das Wall Street Journal in der Nacht zum Montag.
Insgesamt habe Broadcom zwölf Banken versammelt, um den Betrag bereitzustellen. Zudem wollten mit KKR und CVC Capital Partners nun zwei weitere gewichtige Beteiligungsgesellschaften bei dem Deal mitmischen. Sie wollten zusammen mit Silver Lake, das den geplanten Qualcomm-Kauf schon länger unterstützt, sechs Milliarden Dollar in Form wandelbarer Schulden beisteuern. Silver Lake habe zuvor schon fünf Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.
Broadcom hat seine Offerte für Qualcomm jüngst auf 146 Mrd. US-Dollar inklusive Schulden erhöht. Doch das umworbene Unternehmen hält den Preis nach wie vor für zu niedrig. Es sind weitere Verhandlungen Anfang dieser Woche geplant. Broadcom war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Wie teuer die mögliche Übernahme genau wird, hängt auch davon ab, ob die von Qualcomm geklappte Übernahme von NXP klappt.
Sollte es zu der Offerte kommen, beträgt der Baranteil bei der aktuellen Anzahl an Qualcomm-Aktien knapp 90 Mrd. Dollar. Am Markt glauben derzeit die meisten Investoren nicht, dass es zu einer konkreten Offerte kommt und diese von den Aufsichtsbehörden durchgewunken wird: Die Qualcomm-Aktie kostete zuletzt mit 64 Dollar deutlich weniger als die von Broadcom insgesamt in Aussicht gestellten 82 Dollar.