Dass der Tiroler Immobilienentwickler René Benko und seine Signa-Gruppe (Signa Prime, Signa Development, Signa Retail) keinen geschäftlichen Superlativ scheuen, ist bekannt. Doch jetzt legt Benko noch eins darauf und setzt sich offenbar ein Denkmal.
Signa wird der Bauherr des Hamburger Jahrhundertprojekts „Elbtower“, eines 233 Meter hohen Turms in der Hafencity. Die Hansestadt um Bürgermeister Olaf Scholz, künftig Finanzminister in der großen Koalition, hat Signa den Zuschlag erteilt, weil der Entwurf des Berliner Architektenbüros David Chipperfield überzeugte und Benkos Immobilienkonzern den nötigen finanziellen Background und die Erfahrung mit Großprojekten hat. Denn: Zur Signa gehören heute schon die schmucken Hamburger Traditionsimmobilien Alsterhaus, Alsterarkaden und Kaufmannshaus.
Heute, Donnerstag, stellten Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, Senatorin Dorothee Stapelfeldt, Prof. Jürgen Bruns-Berentelg (HafenCity Hamburg GmbH), Christoph Felger (David Chipperfield Architects Berlin), Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing und Timo Herzberg, Vorstand der Signa Prime Selection AG, im Rathaus den neuen Bauherrn Signa vor.
Der Baubeginn für den Elbtower ist Anfang 2021 geplant, die Fertigstellung soll Mitte 2025 erfolgen. Die veranschlagten Investitionskosten betragen (vorerst) rund 700 Millionen Euro. Zugleich sollen 3000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Foto: Kurier/Gnedt Martin „Der Elbtower bildet nicht nur einen Abschluss der HafenCity-Entwicklung, sondern ist zugleich Auftakt für den Eingang zum Zentrum Hamburgs“, heißt es in einer Signa-Aussendung. „Zusammen mit der neuen U- und S-Bahn-Station Elbbrücken wird er zu einem neuen städtischen Knotenpunkt, der bis in die künftigen Stadtentwicklungsräume Billebogen und Grasbrook ausstrahlen wird.“
Das Super-Hochhaus wird 104.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche umfassen und soll gemischt genutzt werden: „Von einem öffentlichen, vielfältig genutzten Sockel mit Entertainment- und Edutainmentflächen, Einzelhandel und Gastronomie über halböffentliche Nutzungen wie Hotel, Boarding House, Fitness- und Wellnessbereiche, Kinderland und Co-Working-Flächen bis hin zu modernen und flexibel gestaltbaren Büroflächen in den Turmgeschossen.“ Sozialer und kommunikativer Treffpunkt des Gebäudes ist laut Signa „ein tagesbelichtetes, überdachtes Atrium“.
„Hamburg mit seiner langen Geschichte und der hohen Strahlkraft erhält mit dem Elbtower ein neues, urbanes Wahrzeichen“, sagt Signa-Manager Timo Herzberg. „Mit diesem Projekt wollen wir einen Ort schaffen, der die gesamte Gesellschaft anspricht und miteinander verbindet, indem räumliche und funktionale Strukturen geschaffen werden, die vielfältigen Arbeitsformen und Nutzungen Raum lassen.“ Nachsatz: „Wir sind stolz, dass wir für unseren spektakulären Entwurf und unsere Konzeption ein einstimmiges Votum von der Jury bekommen zu haben.“ Detail am Rande: Die „David Chipperfield Architects Berlin“ haben für die Signa schon das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck und das Projekt WaltherPark in Bozen entworfen.
„Am 6. Februar 2018 erfolgten die Zustimmung des Aufsichtsrats sowie die notarielle Beurkundung“, heißt es weiter. „Zur Wirksamkeit des Vertrages bedarf es noch der Zustimmung der Hamburgischen Bürgerschaft, die voraussichtlich im Spätsommer 2018 darüber entscheiden wird.“
Foto: APA/AFP/DPA/AXEL HEIMKEN Der Elbtower wird höchste Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Er wird nach dem Platinum Standard des Umweltzeichens HafenCity zertifiziert und wird das ambitionierte Smart Mobility-Konzept der östlichen HafenCity erfüllen.
Bauherr
SIGNA Prime Selection AG
Architekt
David Chipperfield Architects Berlin
Höhe des Gebäudes:
233,30 m
Gesamtinvestitionskosten:
rund 700 Millionen Euro
Grundstücksgröße:
21.055 Quadratmeter
Fläche:
Bruttogeschossfläche gesamt: ca. 104.000 Quadratmeter
Nutzung bzw. Nutzungsverteilung:
ca. 73.000 Quadratmeter Büro- und Co-Working Space
ca. 20.000 Quadratmeter Hotel und Boarding House
ca. 11.000 Quadratmeter öffentlich zugängliche Flächen
Arbeitsplätze:
ca. 3.000
Stellplätze:
ca. 600