Viele lüften in diesen Wochen den feuchten Keller oder muffige Wohnräume, um einer Schimmelbildung vorzubeugen. Doch in der warmen Jahreszeit ist gerade das ein Fehler. Denn die Luftfeuchtigkeit ist im Sommer viel höher als im Winter. Wenn warme, feuchte Luft auf kühlere Stellen in Innenräumen trifft, wird der Taupunkt unterschritten und es bildet sich Kondensat. „Gerade im Sommer ist das Verhältnis von Temperatur und Luftfeuchtigkeit vor allem im Keller für Schimmelwachstum optimal. Wenn dann auch noch Bücher, Kleider, Schuhe oder anderes organisches Material in den Räumen gelagert werden, kann es zu einem explosionsartigen Wachstum kommen“, sagt Joseph Strauss, Professor für Pilzgenetik an der Universität für Bodenkultur und Partner der Plattform . „Schimmelsporen vermehren sich zumindest ein Mal pro Woche, jeder Quadratzentimeter kann bis zu einer Million solcher Sporen bilden. Da kann man sich vorstellen, dass hier schnell ein Problem entsteht.“
Wer sich also nicht noch mehr Feuchtigkeit und damit Probleme ins Haus holen möchte, sollte mit dem Austrocknen von Kellerräumen lieber auf Herbst- oder Wintertage mit kalter und trockener Luft warten. Manchmal kann auch der Einsatz eines Entfeuchtungsgerätes sinnvoll sein. Zumindest tagsüber sollten die Fenster im Sommer immer geschlossen bleiben. Aufgemacht werden diese nur in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden – und dann am besten alle auf einmal. Denn nur mit einer Querlüftung erreicht man in kurzer Zeit einen hohen Luftaustausch. Wer Schimmelbildung vermeiden möchte, kann außerdem die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer im Auge behalten. In Wohnräumen sollte dieser Wert nicht über 60 Prozent steigen.