Die Wirtschaftsuniversität Wien startet mit kommenden Wintersemester 2018/2019 als erste öffentliche Universität in Österreich das rein englischsprachige Bachelorprogramm "Business and Economics". Vorerst soll es 120 Studienplätze geben, in Zukunft will man auf 240 ausbauen.
Das Programm soll insbesondere internationale Studierende anziehen, sagte WU-Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger bei einem Pressegespräch am Montag. Konkret sollen die Studis hier in sechs Semestern ein breites, interdisziplinäres Verständnis für Wirtschaftsfragen und ein wissenschaftlich fundiertes Wissen, was aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen betrifft, erhalten.
Die Nachfrage an internationalen Studis sei am heimischen Arbeitsmarkt gegeben, die BA-Absolventen könnten klarerweise aber auch ein Master-Studium in der - auch an internationalen Unis - anhängen. "Ich erwarte, dass die Nachfrage groß sein wird", so Hanappi-Egger. Als Highlight des englischen Bachelors nennt sie etwa die Vorlesung "Contemporary Challenges", wo Wirtschaftsthemen aus interdisziplinärer Sicht beleuchtet werden, Teamwork gelehrt und Kommunikationsfähigkeiten verbessert werden. Der Studiengang soll im zweiten Teil auch individuelle Spezialisierungsmöglichkeiten bieten, auch ein Auslandsemester und ein Praktikum sollen möglich sein.
Bewerbungen für das Programm sind online von 01. März bis zum 15. Mai möglich. All jene BewerberInnen, die ein Motivationsschreiben und einen erforderlichen Nachweis über ihre Englischkenntnisse abgeben, können zur Aufnahmeprüfung am 10. Juli antreten.
Da das Studium vor allem internationale Studierende ansprechen soll, müsse man aus Sicht der Rektorin die "Wettbewerbsnachteile, mit denen österreichische Universitäten konfrontiert sind, aufheben." Derzeit sei es für Studis aus nicht EU-Ländern mitunter schwierig und langwierig, einen Aufenthaltstitel und das erforderliche Visum zeitgerecht zu erhalten, um in Österreich zu studieren. "Das kann natürlich auch dazu führen, dass sich exzellente Studierende für ihren Abschluss lieber ein Land suchen, das Studierenden gegenüber serviceorientierter ist. Österreich hat hier noch Nachholbedarf. Um im Vergleich mit den Top-Universitäten der Welt mithalten zu können, bedarf es hierzulande eines Abbaus bürokratischer Hürden. Ich sehe hier Handlungsbedarf seitens Regierung."