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Fünf Vor- und Nachteile der Lehre

26-01-2018, 06:00

+ Die Welt braucht Praktiker Wenn Du dich für eine Lehre entscheidest, bist du einer von 30.000 Teenagern, die das jedes Jahr tun. Gut so. Die Welt braucht euch. Denn in Zeiten, in denen jeder glaubt, studieren zu müssen, sind Praktiker umso mehr wert, Fachkräfte umso mehr gefragt. Ihr seid von Tag eins an in der Arbeit einsetzbar, ihr fackelt nicht lange, ihr handelt. Ihr baut Häuser und Türme, Autos und Uhren, Frisuren und Blumenwelten. Zudem: Wenn du willst, kannst du nach der Lehre die Berufsreifeprüfung machen und ebenso ein Studium anhängen. Dann bist du überhaupt Master of the Universe.

+ Du verdienst Geld Als Lehrling bist du dein eigener Investor. Je nach Lehrberuf startet man im ersten Jahr mit rund 500 bis 800 Euro – je nach Kollektivvertrag. Diese sogenannte Lehrlingsentschädigung steigt mit jedem Lehrjahr an.

+ Du spielst in der großen Welt Du hast einen Chef, ein Einkommen, zahlst Sozialversicherungsbeiträge, bist selbst für dich verantwortlich – willkommen in der Welt der Erwachsenen. Das ist zwar manchmal unlustig. Aber dafür wirst du bald eine fertige Berufsausbildung haben, kannst deine Urlaube selber planen und zahlen oder dir bald ein eigenes Auto leisten .

+ Du beginnst deine Karriere mit 15 Während die anderen noch überlegen, wie sie die nächste Schularbeit schaffen, legst du mit 15 Jahren den Grundstein für deine Karriere. Klar, auch du besuchst die Berufsschule an meist zwei Tagen in der Woche, aber du kannst dich schon jetzt beim Chef profilieren. Du kannst herausstechen, vielleicht so sehr, dass du mit 18 Jahren schon Junior-Chef bist.

+ Du kannst Weltruhm erlangen Okay, das kannst du auch, wenn du in der Schule bleibst. Aber erst viel später. Denn als Lehrling kannst du an den Berufseuropa- oder Weltmeisterschaften teilnehmen, die in Ländern wie Abu Dhabi, Brasilien oder Schweden stattfinden. Dort matcht du dich mit anderen Nationalitäten und holst vielleicht eine Goldmedaille nach Hause.

- Du musst dich früh entscheiden Mit 14, 15 Jahren eine Entscheidung fürs Leben zu treffen ist schwierig und mutig. Die anderen, die in der Schule bleiben, reiten noch auf der Welle der Banalitäten, während du zwischen etwa 210 Lehrberufen wählen musst. Darunter sind Evergreens wie Einzelhandelskaufmann und Automechanikerin, aber auch Luftfahrttechniker, Optiker oder Pharmatechnologie stehen zur Auswahl. Es lohnt sich also, sich gut zu informieren und die Berufspraktischen Tage zu nützen.

- Wenig Freizeit Du gehst nicht nur in die Berufsschule, sondern du hast auch einen Job – als Lehrling hast du somit eine 40-Stunden-Woche (beziehungsweise zählt sie so viele Stunden, wie im Kollektivvertrag deiner Branche festgelegt ist). Und das über drei Jahre – so lange dauern die meisten Lehrausbildungen. Gut zu wissen: Überstunden darf man erst ab 18 Jahren machen.

- Gehalt steigt weniger an Du verdienst zwar früh dein erstes Geld, aber Maturanten oder Akademiker hängen dich trotzdem irgendwann in puncto Einkommen ab. Während ausgelernte Fachkräfte, das bist du, wenn du eine Lehre abgeschlossen hast, mindestens rund 17.000 Euro brutto jährlich verdienen, bekommen Maturanten zwischen rund 26.000 und 28.000 Euro pro Jahr. Für Akademiker mit Masterabschluss gibt es im ersten Jahr – je nach Fachrichtung – 25.000 bis 37.000 Euro brutto.

- Das Image von der Lehre ist oft mies Seit Jahren bemängeln Betriebe, das Bildungsniveau der Schulabgänger sei nicht ausreichend. Aus diesem Grund sind sogar etliche Lehrstellen frei. 2016 waren es alleine in Wien rund 600. Das Gute daran: Du kannst leicht glänzen. Gerade als Mädchen in einem technischen Bereich stehen deine Chancen gut, geradezu königlich behandelt zu werden.

- Mühsamer Wechsel Du bist ein Spezialist in deinem Bereich. Das wird dann zum Nachteil, wenn du mit deinem Beruf unzufrieden bist. Denn ein Wechsel in eine fremde Branche ist nur mit viel Aufwand möglich.

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