Die heimische UNIQA-Versicherung hat im Dezember 2016 ihre italienischen Tochtergesellschaften verkauft und dabei für die Vertriebskooperation mit der Veneto Banca eine vertragliche Zusicherung von 40 Millionen Euro abgegeben. Die Veneto Banca wurde jedoch insolvent und im Juni an Intesa Sanpaolo verkauft. Im Rahmen des Deals wurde die Zusicherung der UNIQA wirksam. Sie hat zwar rechtliche Schritte dagegen eingeleitet, in der Halbjahresbilanz schlagen die 40 Millionen aber voll durch.
Das Nettoergebnis fiel aufgrund dieser Einmalbelastung um 54,3 Prozent auf 41,3 Millionen Euro. Obwohl der Titel im ATX bereits die höchste Dividendenrendite aufweist, soll die Ausschüttung je Aktie auch 2017 wieder leicht steigen. Denn im täglichen Geschäft läuft es für die Versicherung gut. Das Vorsteuerergebnis stieg um 10,2 Prozent auf 95,5 Millionen Euro, UNIQA-Chef Andreas Brandstetter rechnet auch bis Jahresende mit einem Plus.
Die verrechneten Prämien legten ebenfalls deutlich zu; am stärksten in der Lebensversicherung mit 9,1 Prozent auf 834,4 Millionen Euro. Das begründet Brandstetter vor allem mit Einmalerlags-Fondsprodukten.
Vor allem im Ausland gab es große Zuwächse des in 18 Ländern tätigen Konzerns. "Wir sind in insgesamt sechs Ländern zweistellig gewachsen", so Brandstetter – in Ungarn, Polen, der Ukraine, Albanien, Bulgarien und Russland, jeweils auf Euro-Basis. "Der Motor CEE ist wieder angesprungen." In Österreich stiegen die Einnahmen dagegen nur leicht um 0,3 Prozent auf 1,93 Milliarden Euro. Die Kosten-Ertragsrelation der Gruppe verbesserte sich von 97,1 auf 96,8 Prozent.
Die jüngsten Unwetter im Juli und August dürften die UNIQA circa 25 Millionen Euro kosten, verwies Brandstetter auf die mittlerweile aktualisierte Bestandsaufnahme. Dabei gehe es um rund 6000 bis 7000 Schadensfälle. Dafür sei aber in der Bilanz bereits vorgesorgt. Offenbar müsse man im Zuge des Klimawandels verstärkt mit derartigen Schäden rechnen, das rufe nach einer Branchen-Lösung mit Beteiligung der öffentlichen Hand.