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Wo es die meisten Neugründungen gibt

18-01-2018, 18:00

Gründen ist wieder "in". Großzügig geförderte Start-up-Programme und die allgemein anziehende Konjunktur sorgten im Vorjahr für ein Zehn-Jahres-Hoch bei den Neugründungen. Insgesamt wurden 29.878 Unternehmen neu angemeldet, um 1,9 Prozent mehr als 2016. Inklusive der rund 10.000 selbstständigen Personenbetreuerinnen waren es fast 40.000 Gründungen.

Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl freut vor allem "die große Breite des Gründungsgeschehens" und die verbesserte Nachhaltigkeit. Sieben von zehn der neuen Unternehmen seien nach fünf Jahren immer noch in den Händen ihrer Gründer am Markt aktiv – ein international guter Wert. Auch das Verhältnis zwischen Gründungen und Insolvenzen kann sich sehen lassen. "Auf sechs Geburten kommt nur ein Todesfall." In Summe würden die Gründer 70.000 neue Arbeitsplätze schaffen, so Leitl, "auf ein ausländisches Unternehmen, dass das in Österreich schafft, können wir lange warten".

Ein-Personen-Firmen

Ein Blick auf die Statistik zeigt auch, dass das Einstellen von Personal ins Hintertreffen gerät. Die meisten Neugründungen gab es nämlich abgesehen von den Personenbetreuerinnen in der wachsenden "Einzelkämpfer"-Branche Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT). Die WKO schlichtet hier auch Start-ups im Bereich Software-Entwicklung (Internet, Mobilfunk, Social Media) ein. Mehr als 2000 neue Selbstständige kamen im Vorjahr hinzu.

1900 Neugründungen vermeldete die Zeitgeist-Branche "Persönliche Dienstleister", allen voran bei den Humanenergetikern (z.B. Klangschalentherapie, Kinesiologie). Auf Rang 3 schaffte es der Direktvertrieb (z.B. Thermomix, Tupperware) mit 1800 neuen Gewerbescheinen, dicht gefolgt von der Werbung und Marktkommunikation. Diese Sparten erklären auch den hohen Frauenanteil von 44,5 Prozent an den Gesamtgründungen. Im gesamten Branchenvergleich liegt das Gewerbe & Handwerk mit 42 Prozent der Neugründungen voran, gefolgt vom Handel und Information & Consulting.

Motive

Hauptmotiv für die Selbstständigkeit ist für zwei Drittel der von der WKO befragten Gründer die "flexible Zeit- und Lebensgestaltung" und der "Wunsch, lieber mein eigener Chef zu sein". Jeder Zweite wollte schon immer selbstständig sein, nur jeder Zehnte wurde "in die Selbstständigkeit gedrängt". Das Durchschnittsalter der Gründer lag bei 37 Jahren, 11,6 Prozent waren älter als 50 Jahre, drei Prozent sogar über 60. Leitl plädiert dafür, die Gründerförderung mehr auf staatliche Kreditgarantien umzustellen. Für Gründer sei es nach wie vor schwierig, an Bankkredite zu kommen.

Foto: /Grafik

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