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Voest-Chef Eder wird Aufsichtsrat bei Infineon

12-01-2018, 10:14

Voestalpine-Konzernchef Wolfgang Eder hat Zeit für einen zusätzlichen Job. Der 65-jährige zieht in den Aufsichtsrat des börsenotierten deutschen Halbleiter-Konzerns Infineon ein. Er soll dort Nachfolger des scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Mayrhuber (70) werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Ex-Lufthansa-Boss Mayrhuber, ebenfalls ein Oberösterreicher, legt bei der Hauptversammlung am 22. Februar sein Mandat als Vorsitzender zurück. Er war seit 2011 an der Spitze des Kontrollgremiums.

Eder wird  zunächst als "einfaches Mitglied" in den Aufsichtsrat gewählt, aber "das Gremium sieht ihn als hervorragend geeignet an, den Aufsichtsratsvorsitz mittelfristig zu übernehmen", wie es in der Aussendung heißt. Vorerst werde Eckart Sünner Vorsitzender des Aufsichtsrats. Sünner gehört dem Infineon-Aufsichtsrat seit 2007 an.

Laut Corporate Governance-Bericht erhielt Mayrhuber als Aufsichtsratsvorsitzender im Vorjahr eine Gesamtvergütung von 216.000 Euro. Die Gage setzte sich zusammen aus einer festen Vergütung von 90.000 Euro, einem Zuschlag "für besondere Funktionen" von 90.000 Euro sowie Sitzungsgeldern von 36.000 Euro. Die einfachen Aufsichtsräte verdienten bei Infineon zuletzt zwischen 100.000 und 150.000 Euro im Jahr. Details zur Aufsichtsratsvergütung siehe

Männerclubs

Die Bestellung Eders überrascht, zumal Infineon die in Deutschland schon länger gesetzlich vorgeschriebene Frauenquote von 30 Prozent noch immer nicht erfüllt. Mit Renate Köcher (Insitut Allensbach) und Geraldine Picaud (Essilor International) gibt es auf Kapitalvertreterseite nach wie vor nur zwei Aufsichtsrätinnen. Auch bei Infineon Österreich, wo mit Sabine Herlitschka eine Frau den Vorstandsvorsitz inne hat,  sind die Aufseher überwiegend Männer. Ex-Siemens-Vorständin Brigitte Ederer ist bisher die einzige Aufsichtsrätin.

Nicht anders ist die Situation beim Stahlkonzern voestalpine. Im 8-köpfigen Voestalpine-Aufsichtsrat sitzt mit Helga Nowotny bisher nur eine einzige Frau. Durch die seit Anfang Jänner gültige 30-Prozent-Quotenpflicht wird sich das Unternehmen jedoch rasch um mehr weibliche Aufseherinnen bemühen müssen. 

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