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NIKI-Verkauf: Endgültige Entscheidung erst in zwei Wochen

5-01-2018, 06:00

Eigentlich hat der deutsche Insolvenzverwalter Lucas Flöther die Assets der maroden Air-Berlin-Tochter NIKI für 36,5 Millionen Euro de facto bereits an die British-Airways-Mutter IAG verkauft und rund 750 NIKI-Arbeitsplätze gerettet. Doch die Wiener FP Passenger Service GmbH, Betreiberin des Fluggast-Portals Fairplane, schießt dagegen quer. Sie hat drei Forderungen (1800 Euro) geltend gemacht und eine Beschwerde bei Gericht eingelegt. Sie behauptet darin, dass das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg zu Unrecht das vorläufige Insolvenzverfahren über die NIKI eingeleitet hat. Es sei das Gericht Korneuburg für NIKI mit Sitz in Wien-Schwechat zuständig. Sinngemäß meint man bei Fairplane, dass bei einem österreichischen Insolvenzverfahren mehr für die betroffenen Ticketkunden herausspringen würde.

Am Donnerstag hat das Berliner Gericht diese Beschwerde aber abgelehnt. Mit der Begründung: Der geschäftliche Mittelpunkt von NIKI sei tatsächlich in Berlin, NIKI sei in den Air-Berlin-Konzern eingegliedert gewesen und die Tickets wurden über das Air-Berlin-System gebucht. Außerdem sei die Verwaltung auch von Air-Berlin-Mitarbeitern abgewickelt worden. Auch sei bei der Entscheidung über das Insolvenzverfahren Eile geboten gewesen, da Niki noch operativ tätig war und Maßnahmen zur Vermögenssicherung nötig waren.

Dazu muss man auch wissen, dass dem Amtsgericht Charlottenburg bekannt war, dass zuvor ein Richter in Korneuburg die Insolvenzeröffnung abgelehnt hat.

"Wir sind erleichtert, dass das Amtsgericht die Beschwerde abgelehnt hat", sagt Wolfgang Katzian, Chef der Gewerkschaft GPA-djp. "Ich habe kein Verständnis für eventuell weitere Angriffe, welche die Arbeitsplätze gefährden." Doch die Sache ist noch nicht ausgestanden. Das Amtsgericht Charlottenburg hat die Beschwerde dem Landgericht Berlin, sprich der nächsten Instanz, zur endgültigen Entscheidung vorgelegt.

Foto: AP/Bernd Kammerer

Interessante Berührungspunkte

Indes haben Fairplane-Chefjurist und Rechtsprofessor Ronald Schmid und der unterlegene NIKI-Mitbieter Niki Lauda Berührungspunkte in der Vergangenheit. Schmid war Chefjurist und Personal-Chef der deutschen Airline Aero Lloyd, die 2003 pleite ging. Und Lauda kaufte Ende 2003 die marode Tochter Aero Lloyd Austria und machte daraus den Billigflieger Niki. "Ich habe ihn nie persönlich getroffen oder kennengelernt", sagt Schmid zum KURIER. "Ich habe aber damals erlebt, wie er unsere Österreich-Tochter fürn Appel und ein Ei aus der Insolvenzmasse herausgekauft hat."

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