Der Fenstermarkt ist seit vielen Jahren wettbewerbsmäßig schwer umkämpft, die Billigkonkurrenz aus dem Ausland setzt vielen österreichischen Firmen zu. So auch der Firma Weba Fenster-Türen-Montage GmbH mit Sitz in Neudörfl an der Leitha. Sie hat am Landesgericht Eisenstadt einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Das bestätigt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER.
Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Fenster- und Türenmontage und soll fortgeführt werden. Den Gläubigern sollen 20 Prozent Quote geboten werden.
Die Insolvenzursachen liegen laut Creditreform in einer Übersättigung des Marktes für Kunststofffenster, insbesondere auch wegen der Konkurrenz aus Ungarn und der Slowakei. Die Firma Weba verlor zahlreiche Stammkunden und versuchte den Umsatzausfall ausgerechnet mit Projektgeschäften auf Großbaustellen auszugleichen. Diese Rechnung ging nicht auf. Allein einer dieser Aufträge führte zu einem Verlust in Höhe von 90.000 Euro.
Im Jahr 2016 versuchte die Weba ein Produktionswerk in Bratislava aufzubauen und investierte vor Ort kräftig. Auch diese Rechnung ging nicht auf. Am Ende wurde auch dabei ein hoher Verlust (250.000 Euro) eingefahren.
Laut KSV1870 und AKV sind 56 Gläubiger und 14 Arbeitnehmer von der Pleite betroffen.
Den Aktiva werden laut Creditreform mit rund 960.000 Euro beziffert, die Passiva mit rund 1,2 Millionen Euro. Die Firmenliegenschaft ist mit Pfandrechten der Hausbank (306.000 Euro) belastet.
Im Geschäftsjahr 2106/17 (Stichtag: 30. Juni) wurden rund 2,8 Millionen Euro umgesetzt, der Jahresverlust betrug 213.900 Euro. Die Verbindlichkeiten bei Banken wurden mit 541.000 Euro beziffert, die Schulden aus Lieferungen und Leistungen mit 306.000 Euro. Unterm Strich wurden insgesamt rund 1,16 Millionen Euro Verbindlichkeiten ausgewiesen.