Lufthansa hat gute Aussichten, Teile der insolventen Air Berlin zu übernehmen. Das verleiht der Aktie Aufwind: Die Papiere lagen am Montag 1,3 Prozent im Plus, während viele andere Werte in Frankfurt ein Minus verzeichneten. Trotz der Kritik am drohenden Monopol plädiert Deutschlands Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) dafür, dass "größere Teile" von Air Berlin an Marktführer Lufthansa gehen, sagte sie zum Handelsblatt.
Lufthansa sei ein Champion, der seine Position jetzt weiter stärken könne. Zypries betonte aber, dass aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht eine einzige Airline die Niki-Mutter kaufen könne. Zehn Käufer haben Interesse bekundet, mit zwei bis drei werden konkrete Gespräche geführt.
Foto: APA/AFP/ODD ANDERSEN Spekulationen, der staatliche Überbrückungskredit von 150 Mio. Euro habe mit dem Wahlkampf zu tun, wies Zypries als "Unsinn" zurück – ebenso wie den Vorwurf, es gebe ein abgekartetes Spiel mit Lufthansa. Air Berlin verspricht, dass Flüge plangemäß durchgeführt werden. Für Ausfälle oder Verspätungen dürfen aber insolvenzbedingt keine Entschädigungen mehr gezahlt werden. Die Luftverkehrssteuer will Zypries abschaffen, weil sie deutsche Unternehmen benachteilige. In Österreich wurde 2011 auch eine Flugabgabe eingeführt. Ab 2018 wird sie aber halbiert, wodurch für den Finanzminister 60 Millionen Euro im Budget ausfallen.