Die Salesianer-Miettex-Gruppe, österreichischer Marktführer in Sachen industrieller Textilreinigung und Mietwäsche, baut seine Geschäfte deutlich aus. Für rund 60 Millionen Euro übernehmen die Wiener (2450 Mitarbeiter) die Assets des insolventen oberösterreichischen Mitbewerbers Wozabal und dessen nicht insolvente Tochterfirmen Umlauft Textilservice in Kärnten und Wozabal Textile Vollversorgung in Bad Hofgastein.
Die Vermögenswerte von sechs Standorten werden in eine neue Gesellschaft eingebracht, die Marke Wozabal bleibt erhalten. Unterm Strich werden so rund 900 Arbeitsplätze gerettet, der Umsatz von Salesianer Miettex steigt damit um 65 Millionen auf 225 Millionen Euro. Oder anders gesagt: Bei Salesianer Miettex/Wozabal können künftig bis zu 545.000 Kilogramm Wäsche pro Tag gereinigt und aufbereitet werden.
"Die Auftragsbücher sind gefüllt, wir brauchen diese Arbeitsplätze", sagt Thomas Krautschneider, geschäftsführender Gesellschafter der Salesianer Miettex . "Wir sind guter Dinge, dass wir problemlos weiterarbeiten können. Die Synergien liegen darin, dass wir Wäschetourismus vermeiden werden. Das spart viele Ressourcen." Das heißt, es wird nun näher am Kunden "gewaschen". Wäsche burgenländischer Wozabal-Kunden wird nicht mehr in Enns, sondern an Salesianer-Standorten im Osten Österreichs gewaschen. Auch der Wozabal-Standort in Budweis, Tschechien, wird in die Salesianer-Gruppe integriert. Sie ist schon in acht Ländern Ost- und Südosteuropas (Ljubljana, Rogaska Slatina, Szombathely, Zagreb, Budapest, Belgrad, Oradea, Bukarest, Bratislava, Lodz, Tychy) tätig.
"Der Charme dieser Fusion ist, dass ein europäischer Player entsteht", sagt Krautschneider. Der Markt ist heftig umkämpft. Sind es in Österreich gerade einmal zwei Handvoll inländische Mitbewerber, welche die Aufträge streitig machen, so ist der europäische Markt von Großkonzern aus Deutschland, Finnland, Großbritannien und Frankreich mit Milliarden-Umsätzen geprägt, die starke Heimmärkte haben.
Laut Insidern wird Salesianer in Österreich künftig an die 50 Prozent Marktanteil haben. "Uns ist es lieber, dass die Salesianer Wozabal kaufen als ein ausländischer Großkonzern", sagt ein Mitbewerber. "Wir haben derzeit mehr Anfragen von potenziellen Kunden als saisonal üblich. Wir sehen die Chance, dass wir uns durch diese Marktveränderung ein paar Rosinen herauspicken können."