Die Telekom Austria darf ihren Kunden ein Produkt anbieten, in dem die Nutzung einzelner Streaming-Dienste nicht das bezahlte Datenvolumen belastet. Allerdings darf für diese Dienste nicht die Geschwindigkeit und damit letztlich die Qualität gedrosselt werden, entschied die Telekom-Control-Kommission (TKK).
In der Tarifoption "Free Stream" von A1 wird die Download-Menge bestimmter Streaming-Dienste unbeschränkt zugelassen. Allerdings wurde bisher im Gegenzug die Geschwindigkeit gedrosselt, sodass Videos nur mit geringerer Bandbreite und somit fallweise in geringerer Auflösung zu sehen waren. Die Verschlechterung sei ein Verstoß gegen die Netzneutralitäts-Verordnung der EU. "Diese verbietet ausdrücklich solche nachteiligen Verkehrsmanagement-Maßnahmen in den Datenströmen der Endnutzerinnen und Endnutzer", heißt es in einer Aussendung der TKK vom Mittwoch.
Die Telekom Austria behält sich rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der TKK vor. Man freue sich zwar, dass das Produkt "Free Stream" grundsätzlich genehmigt werde und "lediglich ein - für die Kunden sogar noch vorteilhafterer - Teilaspekt gegebenenfalls binnen 8 Wochen adaptiert werden" muss, heißt es in der Stellungnahme auf Anfrage der APA. "Nichtsdestotrotz teilen wir diese rechtliche Auffassung der Regulierungsbehörde nicht".