Die insolvente deutsche Fluggesellschaft Air Berlin hat aus den Verkaufserlösen für Unternehmensteile einem Insider zufolge bisher mehr als 40 Millionen Euro des Staatskredits getilgt. "Es wurden deutlich über 40 Millionen Euro zurückgezahlt", sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag.
Die deutsche Bundesregierung stützte die zweitgrößte deutsche Airline mit insgesamt 150 Millionen Euro. Nach dem Scheitern des Verkaufs der österreichischen Air-Berlin-Tochter Niki an die Lufthansa rechnet die Regierung jedoch nicht mehr damit, das Geld vollständig zurückzubekommen. Denn ein Großteil davon sollte mit dem Kaufpreis von insgesamt 210 Millionen Euro getilgt werden, den die Lufthansa ursprünglich zahlen wollte. Der Dax-Konzern zog sein Angebot zurück, da er keine Aussicht mehr auf eine Freigabe der Übernahme durch die EU-Wettbewerbsaufsicht sah.
Air Berlin habe am vergangenen Freitag einen Teil des Kredits zurückgezahlt, erklärte Unternehmenssprecher Ralf Kunkel. Zur Summe wollte er sich jedoch nicht äußern. Das Bundeswirtschaftsministerium wollte zu Details der Rückzahlung ebenfalls nichts sagen. Wie viel Geld noch an den Steuerzahler zurückfließt, ist unabhängig vom Verkauf des Ferienfliegers Niki an einen anderen Eigentümer als die Lufthansa. Bisher gibt es eine Handvoll Kaufinteressenten: Neben dem Niki-Gründer Niki Lauda sind das der Reisekonzern Thomas Cook, der irische Billigflieger Ryanair, das Berliner Logistikunternehmen Zeitfracht und Insidern zufolge auch der britische Luftfahrtkonzern IAG. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht äußern. Bis Donnerstag sollen die Interessenten verbindliche Angebote vorlegen. Mit einer Entscheidung rechnen Insider in der kommenden Woche.