Die insolvente oö. Textilvermieter-Gruppe Wozabal wird an die Wiener Salesianer Miettex verkauft. Das wurde am Freitag entschieden. Die Arbeitsplätze und die Kundenversorgung seien damit "langfristig gesichert", stellten die Masseverwalter in einer anschließenden Presseaussendung mit.
Sechs Gesellschaften der Wozabal-Gruppe hatten am 31. August bei den Landesgerichten Linz und Wels Sanierungsverfahren eröffnet. Betroffen davon sind 792 Jobs sind davon betroffen - laut KSV die größte Pleite in Oberösterreich seit jener der Drogeriekette dayli 2013. Die unbesicherten Verbindlichkeiten werden auf 50 bis 75 Mio. Euro geschätzt.
Am 28. November versuchte Firmenchef Christian Wozabal, der sich gegen einen Verkauf sträubte, den Gläubigern einen Sanierungsplan für zwei der sechs Gesellschaften schmackhaft zu machen. Zunächst bot er eine Quote von 20 Prozent. Wohl weil die Insolvenzverwalter diese Quote schon im Vorfeld als zu niedrig beurteilt hatten, erhöhte er auf 30 Prozent - unter der Bedingung, dass die Sanierungspläne auch in allen 6 Verfahren von den Gläubigern angenommen werden. Er scheiterte aber damit.
Die Insolvenzverwalter arbeiteten an einer eigenen Lösung. Sie verhandelten mit den zwei zuletzt verbliebenen ernsthaften Kaufinteressenten, dem Wiener Familienunternehmen und bisheriger Konkurrent von Wozabal Salesianer Miettex und einem Finanzinvestor. Obendrein mussten Lösungen mit den Banken und anderen Berechtigten gefunden werden.
Am Freitag wurden die Verhandlungen abgeschlossen: In einer gemeinsamen Sitzung in allen sechs Verfahren wurde von den bis zuletzt verbesserten Angeboten jenes von Salesianer von den Masseverwaltern angenommen und von den Gläubigerausschüssen und den Insolvenzgerichten mit Zustimmung der Schuldner genehmigt. Den Kaufpreis nennen die Masseverwalter auch auf APA-Nachfrage nicht, aber im Vorfeld kursierte die Zahl von 60 bis 65 Mio. Euro, was in den einzelnen noch laufenden Verfahren für die Gläubiger Quoten zwischen 30 und 60 Prozent bringen könnte.
Für die Masseverwalter steht nach der Entscheidung fest, dass die Unternehmen und die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Der Verkauf sei im Interesse aller Insolvenzgläubiger. Für die Arbeitnehmer und die Kunden - unter anderem die oö. Landesspitäler - sei noch vor Weihnachten Klarheit geschaffen worden.