Der E-Commerce-Gigant Amazon hat sich mit dem italienischen Fiskus über die Zahlung von 100 Mio. Euro geeinigt. Damit soll eine Untersuchung der Mailänder Staatsanwaltschaft über mutmaßlichem Steuerbetrug abgeschlossen werden, teilten die italienischen Steuerbehörden am Freitag mit.
Im Zeitraum 2009 - 2014 habe der US-Konzern ein System aufgebaut, um seine Steuern in Luxemburg zu zahlen, wo die Steuerbelastung wesentlich geringer als in Italien sei, behaupten die Ermittler. In diesen Jahren hat Amazon 2,5 Mrd. Euro Umsatz in Italien generiert.
Der italienische Fiskus bestätigte sein Engagement zur Kontrolle der Aktivitäten von multinationalen E-Commerce-Konzernen in Italien. Der Konzern erklärte, er habe eine italienische Niederlassung gegründet, um die Kunden besser zu bedienen. Amazon habe in Italien seit 2010 800 Mio. Euro investiert und beschäftige dort 2.000 Mitarbeiter.
Ende Dezember 2014 hatte der US-Computerkonzern Apple eine Zahlung von 318 Mio. Euro akzeptiert, um einem Verfahren wegen Steuerbetrugs in Italien zu entgehen. Die italienischen Steuerbehörden hatten Apple vorgeworfen, zwischen 2008 und 2013 keine Steuern auf seine Gewinne gezahlt zu haben.