Senkung der Lohnnebenkosten, Verringerung der Bürokratie und Sicherung des Facharbeiterbedarfs – das sind die Hauptanliegen der österreichischen Betriebe. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hat dazu Ende Oktober 3615 Unternehmen befragt. Über ihre Auftragslage können die Unternehmen derzeit nicht klagen. Im Gegenteil, der Aufschwung ist heuer, im zweiten Jahr, auch bei den kleinen Betrieben angekommen.
"Der Wachstumstreiber ist der Export und die Investitionen gewinnen an Fahrt", sagt Christoph Schneider, Chefökonom der WKÖ. Auch in den nächsten zwölf Monaten werden die Ausfuhren die treibende Kraft bleiben.
Doch es könnte noch besser sein. Das Stichwort heißt Internationalisierung. Von zehn Euro, die ein Unternehmen verdient, werden fünf Euro in Europa und vier Euro in Österreich lukriert, aber nur ein Euro in Amerika, Asien und Afrika.
"Wir müssen die Präsenz in diesen Regionen ausbauen", sagt WKÖ-Präsident Christoph Leitl. "Wir müssen als WKÖ noch mehr Außenwirtschaftsstellen errichten und dort investieren, wo in Zukunft das Wachstum stattfindet." Dabei schwebt ihm vor, abgespeckte Center mit einer kleinen Marketingmannschaft (zwei bis drei Personen) zu errichten und bessere Verknüpfungen unter Nutzung der neuen Technologien zu erzielen. "Wir wollen weltweit wieder unter den Top Ten sein", sagt Leitl.
Neben der Internationalisierung hat die WKÖ die berufliche Qualifikation von Fachkräften und den Zugang zu Innovationen ganz oben auf ihrer Prioritätenliste.
Von der neuen Regierung werden massive Investitionen in die digitale Infrastruktur gefordert. "Wir erwarten, dass sie die Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellt", sagt Leitl. "Ohne digitales Netz ist man chancenlos."