Der US-Industriekonzern General Electric (GE) hat in Deutschland und in der Schweiz einen massiven Jobabbau angekündigt. In Deutschland sollen 1.600 Stellen gestrichen werden, in der Schweiz 1.400.
Auch der US-Konzern will in Deutschland nun nach Siemens ebenfalls seine Kraftwerksparte zusammenstreichen. Die insgesamt 1.600 Stellen sollen an den Standorten Mannheim, Stuttgart, Berlin, Mönchengladbach und Kassel wegfallen, teilte die GE-Deutschlandsparte am Donnerstag mit. Die Fertigung von "GE Power Conversion" in Berlin und von "GE Grid Solutions" in Mönchengladbach solle geschlossen werden.
Das Unternehmen begründete die Einschnitte mit dem starken Preisdruck und der geringen Nachfrage nach konventionellen Kraftwerken. Die Einschnitte wolle man so sozialverträglich wie möglich gestalten und mit den Arbeitnehmern beraten, sagte Deutschlandchef Alf Henryk Wulf. GE beschäftigt in Deutschland nach eigenen Angaben an mehr als 50 Standorten rund 10.000 Mitarbeiter. Der Mischkonzern hatte Anfang 2016 bereits die Streichung Tausender Stellen in Europa angekündigt, in Deutschland war vor allem Mannheim betroffen.
In der Schweiz will General Electric 1.400 von insgesamt 4.500 Stellen streichen. Betroffen sind die Standorte Baden, Biel und Oberentfelden. Ganz geschlossen werden diese Standorte aber nicht, wie GE am Donnerstag mitteilte. Für die betroffenen Mitarbeitern wird es einen Sozialplan geben. Der Abbau wird sich über die nächsten zwei Jahre erstrecken. GE wolle möglichst dafür sorgen, dass alle Mitarbeiter wieder eine Stelle finden, sagt Michael Rechsteiner, Vice President & CEO Power Service Europe.
Grund für den Abbau ist unter anderem der rückläufige Markt für thermische Gaskraftwerke. GE-Chef John Flannery hatte nach einem "fürchterlichen" dritten Quartal ein hartes Durchgreifen mit Milliardenverkäufen angekündigt. Erste Pläne dazu stellte er Mitte November bei einer Investorenkonferenz in New York vor. Der amerikanische Industrie-Riese ist auch wegen hausgemachter Probleme unter Druck und versucht, mit einem Konzernumbau die Wende zu schaffen. So machte sich GE mit dem Kauf der Energiesparte von Alstom noch abhängiger vom schwankenden Öl- und Gasgeschäft.