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200-Millionen-Pleite der Textilreinigung Wozabal: Sanierung gescheitert

28-11-2017, 13:23

Das hat sich der Firmeninhaber Christian Wozabal ganz anders vorgestellt. Die Gläubiger hatten zwar im Vorfeld schon signalisiert, dass sie mit 20 Prozent Quote nicht zufrieden sein werden. Daher hat Wozabal eine Erhöhung auf 30 Prozent angeboten. Auch mit diesem Angebot fiel er durch. Heute, Dienstag, wurde laut KSV1870 und Creditreform in zwei der sechs Insolvenzverfahren über den angebotenen Sanierungsplan abgestimmt.

„Schon im ersten Verfahren der Wozabal Textilservice GmbH & Co KG, ging die Abstimmung durch die Gläubiger mehrheitlich gegen den Sanierungsplan aus“, teilt Otto Zotter vom Gläubigerschutzverband KSV1870 mit. Damit war das Ziel, bei allen sechs Sanierungsverfahren die Sanierungspläne bei den Gläubigern durchzubringen, bereits gescheitert.“ Detail am Rande: Alleine für die 20-prozentige Quote der Textilservice hätte Wozabal 7,5 Millionen Euro insklusive die Verfahrenskosten in die Hand nehmen müssen.

Im zweiten Verfahren der Wozabal MPZ Medizinproduktezentrum GmbH & Co KG wurde dann seitens Wozabal auf die Abstimmung verzichtet und der Sanierungsplan zurückgezogen. Auch bei den vier weiteren Verfahren wird laut KSV1870 und Creditreform nicht mehr an einen Sanierungsplan geglaubt. Die nächsten drei Verhandlungen finden am Donnerstag am Landesgericht Wels statt. Die letzte Verhandlung ist am Landesgericht Linz für Jänner 2018 ausgeschrieben.

In den Verfahren geht es um anerkannte Gläubigerforderungen in Höhe von insgesamt 200 Millionen Euro, wovon rund 78 Millionen Euro eigene Verbindlichkeiten der beiden Firmen sind.

Der Schuldenberg im Detail

Die Gesamtforderungen werden mit 50,44 Millionen Euro beziffert, davon wurden 33,73 Millionen Euro auch anerkannt. Dazu kommen noch sogenannte eigene Verbindlichkeiten, offenbar interne Verbindlichkeiten, in Höhe von 20,25 Millionen Euro. Diese wurden aber nur in Höhe von 18,83 Millionen Euro auch von Insolvenzverwalter anerkannt. Außerdem wurden auch noch Haftungen in Höhe von 29,7 Millionen Euro übernommen, davon wurde rund die Hälfte bestritten. Dazu muss man aber auch wissen, dass die Firmenliegenschaften an die finanzierenden Banken verpfändet und zum Teil mit Pfandrechten überbelastet sind. Oder anders gesagt: Die Schätzwerte der Liegenschaften sind zum Teil deutlich niedriger als die darauf verbücherten Pfandrechte.

Die Zukunft

"Die Fortführung der Unternehmensgruppe durch die Insolvenzverwalter ist durch das Scheitern der Sanierungspläne nicht gefährdet", sagt Zotter. "Ziel ist jetzt der Abschluss von Verkaufsverhandlungen mit den vorhandenen Interessenten, die zügig in Angriff genommen werden können."

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