Im Ringen um einen neuen Kollektivvertrag für die knapp 400.000 Angestellten im österreichischen Handel ist es am Mittwochabend nach harten Verhandlungen doch noch zu einem Abschluss gekommen: Die Sozialpartner haben sich auf ein Gehaltsplus von 2,35 bis 2,6 Prozent geeinigt.
Es soll aber jedenfalls 40 Euro mehr im Börserl geben. Der Gehaltsanstieg ist gestaffelt, wobei das Plus bei den unteren Gehältern größer ausfällt, teilten die Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) mit. Ausgangsbasis für das diesmal sehr zähe Feilschen war eine Inflationsrate von 1,9 Prozent.
Das Einstiegsgehalt wurde auf 1.636 Euro erhöht. "Lehrlingsentschädigungen werden überdurchschnittlich mit Fixbeträgen von 20 Euro im ersten Lehrjahr bis 40 Euro im vierten Lehrjahr angehoben", so die Sozialpartner. Auch für Pflichtpraktika werde es nun klare Regelungen zu Entlohnung und Vertragsgestaltungen geben. "Unbezahlte Pflichtpraktika gehören somit der Vergangenheit an", verkündeten die Verhandlungsleiter Peter Buchmüller, Obmann der Bundessparte Handel in der WKÖ, und Franz Georg Brantner, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Handel in der GPA-djp.
Mit dem neuen Kollektivvertrag, der ab 1. Jänner 2018 gilt, soll auch die berufsbegleitende Bildung für Mitarbeiter erleichtert werden. Wird der Bildungswunsch rechtzeitig bekanntgegeben, also zwei Monate vorher, muss der Arbeitgeber bei der Dienstplanung darauf Rücksicht nehmen. "Bis jetzt war es HandelsmitarbeiterInnen aufgrund der Öffnungszeiten oft nur schwer möglich, das Kursangebot zu nützen", so die Verhandler.