Mehr als tausend Beschäftigte der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin sowie Unterstützer haben am Mittwoch in der Hauptstadt für den Erhalt der Jobs bei der Airline demonstriert. Verdi-Sprecher Andreas Splanemann sprach am Nachmittag von rund 1.300 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet, das habe die Erwartungen der Gewerkschaft "bei weitem übertroffen". Die Stimmung sei "kämpferisch" gewesen. Die Betroffenen hätten ihre Enttäuschung über die Lage bei Air Berlin "deutlich zum Ausdruck gebracht".
Die von der Insolvenz Betroffenen forderten unter anderem, dass Käufer wie die Lufthansa sie zu Air-Berlin-Bedingungen weiterbeschäftigen. Um ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen, zog die Menge lärmend und pfeifend vom Berliner Hauptbahnhof an der Spree entlang zum Kanzleramt. Als Redner traten unter anderem Linken-Politiker Gregor Gysi und die Grünen-Politikerin Katharina Dröge auf.
Dröge erklärte, die betroffenen Mitarbeiter seien zu Recht "frustriert und wütend - auch auf die Politik". Die Insolvenz von Air Berlin und die Übernahme durch die Lufthansa seien für viele "ein absolutes Desaster". Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Große Teile sollen von der Lufthansa übernommen werden, allerdings drohen durch eine Beschäftigung bei der Tochter Eurowings deutliche Einbußen. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet wegen der Pleite mit rund 4.000 Arbeitslosenmeldungen