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Sozialversiche­rer auf Erkundungstour in Indien

22-11-2017, 06:00

Die internationalen Studienreisen, die Julian Hadschieff einmal im Jahr aufstellt, sind straff organisiert. Seit Samstag tourt der erfolgreiche Betreiber von Privatspitälern und Gesundheitszentren für eine Woche mit einer 11-köpfigen Truppe durch Indien.

Auf dem Programm in Neu Delhi und Bangalore stehen Gespräche mit Ministeriumsleuten, der Besuch des größten staatlichen und des größten privaten Spitals des Subkontinents, einer Aryuveda-Klinik, einer IT-Firma und eines großen Pharmaunternehmens. Auch ein Staatssekretär gab sich die Ehre und empfing die rotweißrote Delegation.

Foto: SVA Auf Tour: Hans Aubauer, Generaldirektor der SVA Mit in den Tiefen des indischen Gesundheitswesens sind neben Firmenvertretern einige der Spitzen des österreichischen Sozialversicherungssystems. So zum Beispiel der erst im Frühjahr als Generaldirektor des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger verlängerte 63-jährige Josef Probst. Weiters die Chefs der SVA, der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft, Hans Aubauer (Generaldirektor, Bild oben) und Vize-Obmann Alexander Herzog. An Bord ist auch Martin Gleitsmann, Leiter für Sozialpolitik und Gesundheit in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Für die Kammer sitzt Gleitsmann im 15-köpfigen Vorstand des Hauptverbandes. Stichwort Selbstverwaltung der Sozialpartner.

Durchorganisiert wurde der Indien-Trip auch diesmal von der Außenwirtschaftsorganisation der WKÖ, die Reisekosten übernehmen die Institutionen bzw. Firmen der Exkursionsteilnehmer.

Foto: /Arnd Oetting Mit an Bord: Alexander Herzog, Vize-Obmann der SVA Der Indien-Ausflug der Sozialversicherer hat sich bereits bis in die Politik herumgesprochen. "Immer wieder verblüffend, wie kreativ die Beiträge der Versicherten ausgegeben werden. Hier ist jedes Gespür für den Umgang mit dem Geld der Versicherten verloren gegangen", wettert Neos-Sozialsprecher Gerald Loacker.

"Es geht es doch um die Chance, über den Tellerrand hinauszublicken und etwas von anderen Systemen zu lernen", kontert Hadschieff. "Was läuft dort falsch, was ist gut und was könnte man allenfalls für Österreich mitnehmen." So zeige beispielsweise das All India Institute of Medical Sciences, mit 2500 Betten das größte staatliche Spital Asiens, wie mit knappen Ressourcen umgegangen wird.

Indisches Staatsspital als Vorbild für Österreich?

2015 Tour durch China

"Wenn die höchsten Verantwortungsträger des Gesundheitswesens sich von Ländern wie China und Indien inspirieren lassen, müssen sich die Österreicher ernstlich Sorgen machen", ätzt Loacker. Vor zwei Jahren stand China auf dem Reiseplan. Loacker würde "interessieren, in welchem Land sich die Herren eine Sozialversicherungsstruktur mit 21 Trägern abgeschaut haben".

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