In 54 von 311 österreichweit gezogenen Proben ist Fipronil nachgewiesen worden. 19 wurden beanstandet, bei ihnen war der Höchstgehalt überschritten. Das berichtete der in OÖ für den Konsumentenschutz zuständige Landesrat Rudi Anschober (Grüne) am Dienstag in einer Pressekonferenz unter Berufung auf den Schlussbericht der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).
Laut dem Schlussbericht von Ende Oktober wurden Frischeier, gekochte und geschälte Eier, Voll- und Flüssigei, Konditoreiweiß, Eiweiß- und Eidotterpulver ebenso untersucht wie verarbeitete Produkte - z.B. Mayonnaise, Backwaren, Semmelknödel, Backerbsen etc. Bei den 311 aus allen Bundesländern eingelangten Proben handelt es sich sowohl um amtliche als auch um von Lebensmittelunternehmern selbst eingereichte.
Der überwiegende Anteil der untersuchten Produkte aus dem österreichischen Einzelhandel war frei von Fipronil, berichtete Anschober. Bei drei Proben wurden Rückstände im Bereich der Bestimmungsgrenze nachgewiesen: bei Krapfen, Backerbsen und Profiteroles. Häufiger entdeckt wurde das Insektizid bei Produkten aus dem Großhandel. Hier gab es 51 Nachweise, vor allem bei Flüssigei, Eiweißpulver, Eigelb, Vollei, gekochten und geschälten Eiern etc.
Die betroffenen Produkte stammten aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Belgien und Polen. In Oberösterreich wurden laut Anschober 49 Proben gezogen und zwei davon beanstandet.
Anschober forderte als Konsequenz vor allem eine Verbesserung der Zusammenarbeit: Zum einen will er im Frühling zu einer Konferenz der Konsumentenschutzlandesräte laden, die sich mit Forderungen aus der Fipronil-Affäre befassen soll. Zum anderen tritt er für Verbesserungen beim europäischen Schnellwarnsystem ein - etwa durch deutlich höhere Strafen für jene, die andere Mitgliedsstaaten nicht oder zu langsam informieren - und er fordert die Einleitung einer schrittweisen europaweiten Agrarwende, u.a. mit einem europaweiten Verbot der Käfighaltung.