logo



[email protected]

Arzneimittela­gen­tur: Wien ausgeschieden

20-11-2017, 16:50

Mailand, Amsterdam und Kopenhagen sind noch im Rennen um die EU-Arzneimittelagentur EMA. Dies teilten Diplomaten nach der ersten Abstimmungsrunde in Brüssel mit. Wien ist somit draußen.

Mehr dazu in Kürze

Die Abstimmung über neue Standorte für die EU-Agenturen EMA (Arzneimittel) und EBA (Bankenaufsicht) hat am Montag begonnen. Die Minister starteten ihre erste Abstimmungssitzung, teilte eine Sprecherin der estnischen EU-Ratspräsidentschaft am Montag auf Twitter mit.

Insgesamt waren für die EMA 16 Bewerbungen im Rennen und für die EBA acht. Wien kandidierte für den Sitz beider Agenturen. Nach dem Ausscheiden bei der EMA-Vergabe bleiben nur noch Chancen auf den EBA-Standort.

Bis zu drei Wahlgänge

Zuerst wird über die EMA abgestimmt, dann über die EBA. Es stimmen die 27 EU-Staaten ohne Großbritannien ab. In beiden Fällen gibt es eine geheime Abstimmung mit jeweils bis zu drei Wahlgängen. In der ersten Runde haben die Staaten insgesamt sechs Punkte zu vergeben, drei für das bevorzugte Angebot, zwei für das zweitbeste und einen für das drittbeste. Erhält ein Angebot von 14 Staaten (einfache Mehrheit) jeweils drei Punkte, bekommt es den Zuschlag. Ist dies nicht der Fall, kommen die drei Bestplatzierten - oder mehr bei Punktegleichstand - in die zweite Runde.

Im zweiten Wahlgang haben die EU-Staaten nur noch einen Punkt für das bevorzugte Angebot ihrer Wahl zu vergeben. Erhält eine Bewerbung mindestens 14 Punkte, bekommt sie den Zuschlag. Ist dies nicht der Fall, gehen die beiden Bestplatzierten - oder bei Punktegleichstand mehr - in die dritte Runde. Jedes Land hat wieder einen Punkt zu vergeben. Es gewinnt der Bewerber mit den meisten Punkten, bei Punktegleichstand lässt die estnische EU-Ratspräsidentschaft das Los entscheiden. Die Abstimmung ist geheim, veröffentlicht sollen nur die Gewinner werden, aber keine Punkte und Zwischenstände. Die Stimmzettel sollen nach der Abstimmung vernichtet werden.

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]