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Entlassungen bei Siemens: IG Metall droht mit Streiks

19-11-2017, 19:57

Im Streit um die Streichung Tausender Stellen und ganzer Standorte droht die IG Metall dem Siemens-Konzern nun mit Streiks. "Sollte der Vorstand bei seinen Plänen bleiben, werden wir mit den uns als Gewerkschaft zur Verfügung stehenden Mitteln weitermachen", sagte Siemens-Aufsichtsrat und IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner der Süddeutschen Zeitung.

"Dann schließen wir auch einen Arbeitskampf, also Streiks, als letztes Mittel nicht aus." Gegen den Abbau von fast 7.000 Arbeitsplätzen und die Schließung mehrerer Werke rollt derzeit eine Protestwelle an. In Offenbach protestierten am Freitag rund 600 Mitarbeiter des Münchner Industriekonzerns gegen die Kürzungspläne für die Kraftwerks-Sparte, durch die allein dort 700 Stellen gefährdet sind. Siemens hatte angekündigt, die Projektabwicklung in Erlangen zu bündeln, die bisher auf Wien, Offenbach und Erlangen verteilt ist.

Die größte Kundgebung fand am Freitag in Berlin statt. Dort versammelten sich vor der Siemens-Zentrale in Siemensstadt nach Angaben der Gewerkschaft mehr als 1.200 Mitarbeiter. "Wir lassen uns von Joe Kaeser nicht den Industriestandort Berlin zerstören", sagte der Berliner IG-Metall-Bevollmächtigte Klaus Abel an die Adresse des Siemens-Chefs. In Görlitz, wo das Werk mit 720 Beschäftigten ebenso wie jenes in Leipzig geschlossen werden soll, gab es eine Mahnwache.

In Erfurt verließen einige hundert Mitarbeiter unter Pfiffen und Buhrufen eine Belegschaftsversammlung. Siemens will einen neuen Eigentümer für das Werk suchen, in dem zurzeit rund 500 Menschen arbeiten. Doch Arbeitnehmervertreter sind skeptisch, dass sich ein Käufer findet.

Die nächsten Protestaktionen sind für kommenden Donnerstag (23. November) in Berlin geplant. Die IG Metall erwartet mehr als 2.500 Demonstranten vor dem Tagungshotel, in dem die jährliche Betriebsräteversammlung stattfindet. Auf dem Treffen soll auch Personalchefin Kugel auftreten.

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