Unmittelbar nach der Vorstellung hat Tesla erste Interessenten für seinen elektrischen Lastwagen gefunden. Analysten trauen der Firma zu, den Markt umzukrempeln, obwohl bereits viele etablierte Konkurrenten in den Startlöchern stehen.
Teslas angekündigter Elektro-Sattelschlepper stößt bereits auf Interesse großer US-Handelsketten mit ihren beträchtlichen Lastwagen-Flotten. Der weltgrößte Supermarkt-Konzern Wal-Mart reservierte für Tests fünf Fahrzeuge in den USA und zehn in Kanada, wie ein Sprecher dem Finanzdienst Bloomberg sagte. Beim Einzelhändler Meijer aus Michigan sind es zunächst vier Reservierungen. Für Meijer sind aktuell 220 Lastwagen unterwegs.
Auch das Logistik-Unternehmen J.B. Hunt Transport Services reservierte "mehrere" Tesla-Sattelschlepper. Man glaube, dass strombetriebene Lastwagen insbesondere auf lokalen Routen sinnvoll sein könnten, teilte J.B. Hunt mit.
Tesla hatte seinen E-Sattelschlepper in der Nacht zum Freitag vorgestellt und den Produktionsstart für 2019 angekündigt. Tesla-Chef Elon Musk will die Betreiber mit Kostenersparnissen sowie mehr Sicherheit überzeugen, während die Elektro-Laster selbst teurer als Konkurrenz-Fahrzeuge mit Dieselmotor sein dürften.
Analysten betonten in ersten Einschätzungen am Wochenende, dass die Reichweite des Trucks mit bis zu 800 Kilometern bei vollem Gewicht von 40 Tonnen höher als erwartet sei. Auch die Ladezeit von 30 Minuten für mehr als die Hälfte der Reichweite sei besser als zuvor angenommen, sagte Toni Sacconaghi von der Finanzfirma Sanford C. Berstein. Der potenzielle Markt für den Tesla-Lastwagen könne daher deutlich größer sein als zunächst geschätzt, und die Fahrzeuge könnten zum Jahr 2025 ein Fünftel bis ein Viertel des Geschäfts der Firma ausmachen.
Die Investmentbank Morgan Stanley gewann den Eindruck, dass die Tesla-Sattelschlepper heutige Diesel-Lastwagen in fast jeder Hinsicht überträfen. Die Analysten erwarten, dass das Fahrzeug "einen stärkeren Einfluss auf die Lastwagen-Branche haben wird als auf das Geschäft von Tesla selbst".