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Pikante Millionen-Pleite eine Solar-Firma

17-11-2017, 10:23

Das Burgenland wird von einer veritablen Insolvenz erschüttert. Über die Firma Smart Flower Energy Technology GmbH mit Sitz in Güssing, früher in St. Michael,  wurde ein Insolvenzverfahren eröffnet. Laut den Gläubigerschutzverbänden AKV, KSV1870 und Creditreform wurde ein Schuldenberg in Höhe von rund 5,2 Millionen Euro angehäuft. Weitere Informationen liegen derzeit noch nicht vor. Den Insolvenzantrag soll ein Gläubiger gestellt haben. Laut Firmencompass wurden 2016 23 Mitarbeiter beschäftigt.

Das Unternehmen um Clemens Schneider beschäftigt sich mit der Entwicklung und dem Verkauf spezieller Solaranlagen - u.a. in Blumenform. „Sauberen Sonnenstrom erzeugen und gleichzeitig die emissionsfreie Mobilität fördern – das ist die Idee der smartflower POP-e. Sie kombiniert das einzigartige All-in-One Solarsystem mit einer leistungsfähigen Ladestation für Elektrofahrzeuge. Mit ihrem 18 Quadratmeter großen Modulfächer erzeugt smartflower POP-e durchschnittlich rund 4.000 Kilowattstunden Strom – bis zu 40 Prozent mehr als eine Aufdachanlage vergleichbarer Größe“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Der Strom wird entweder direkt selbst verbraucht oder ins öffentliche Netz eingespeist und unterstützt damit die integrierte Stromtankstelle, an der sich sowohl E-Bikes als auch Elektroautos laden lassen – mit bis zu 22 Kilowatt Ladeleistung“.

Zahlen-Friedhof

Bereits in der Bilanz 2016 wird ein Verlustvortrag in Höhe von 9,258 Millionen Euro ausgewiesen, der Bilanzverlust mit 14,133 Millionen Euro beziffert und das negative Eigenkapital mit 1,732 Millionen Euro. Eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes besteht nicht, heißt es im Bilanz-Bericht 2016. „weil seitens der Geschäftsführung eine positive Fortführungsprognose abgegeben werden kann“. So waren „Einsparungen durch Mitarbeiterabbau und im Bereich Sachaufwendungen sowie auch Umsatzsteigerungen durch den Einstieg am US-Markt“ geplant. Dadurch sollten die Fertigungskosten mittelfristig verbessert werden.

Für 2017 wurde ein Verlust in Höhe von 1,7 Millionen Euro erwartet. Der operative Turnaround sollte im Geschäftsjahr 2018 erreicht werden. Dazu wurde im Frühjahr 2017 das Kapital um rund zwei Millionen Euro erhöht.

Die Gesellschafter

Interessant ist die Liste der Gesellschafter: Neben der DAAS Holding GmbH (28,57 Prozent) von Clemens Schneider hält die US-Firma EMI SmartFlower 23,69 Prozente und die San Gabriel Privatstiftung von Gerd Alexander Schütz (C-Quadrat) 13,64 Prozent. Aber auch der Athena Burgenland Fonds und der burgenländische Risikokapitalgeber BRB halten jeweils 2,3 Prozent. Die Passiva betragen laut Angaben der Schuldnerin rund EUR 5,2 Mio. Gemessen an den Passiva würde es sich um die drittgrößte Insolvenz im Burgenland des heurigen Jahres handeln.

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