Die Jungen werden es einmal besser haben? Für die sogenannten "Millennials" gilt das in den reichen OECD-Staaten nicht mehr, schreibt die Schweizer Großbank Credit Suisse.
Gemeint ist die Generation der "Jahrtausender", die heute zwischen 17 und 35 Jahre alt ist. Sie wurde von der Krise mehrfach geprügelt: Die Jugendarbeitslosigkeit ist in vielen Ländern historisch hoch. Obwohl diese Generation höher gebildet ist als die Eltern, hat sie geringere Aufstiegschancen. Längere Ausbildung, geringere Gagen und häufigere Jobwechsel – die logische Folge sind niedrigere Lebenseinkommen.
Nach 2008 erhält diese Altersgruppe schwerer Kredite; in Ländern wie den USA müssen sich junge Menschen hochgradig verschulden, um ihr Studium zu finanzieren. Wer sich doch was ansparen kann, dem wird der Vermögensaufbau durch die dauerhaft niedrigen Zinsen erschwert. Wegen der stark gestiegenen Immobilienpreise ist es für viele gänzlich unmöglich geworden, sich ein Eigenheim zu finanzieren. Und am Ende des Erwerbslebens bleibt ungewiss, wie groß die staatliche Pension ausfallen wird.
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Für die Elterngeneration (Babyboomer), die 50 bis 70 Jahre alt ist und mit weniger Wohlstand startete, sei es einfacher gewesen, sich etwas aufzubauen: "Die Millennials werden bei den Einkommen, beim Hausbesitz und anderen Kriterien schlechter abschneiden als ihre Eltern im selben Alter", schreiben die Uni-Professoren Anthony Shorrocks und Jim Davies.
Die Annahme, dass in den Millennials, die mit der digitalen Revolution aufgewachsen sind, eine Unternehmer-Generation heranwachse, sei ein Trugschluss. Gegenüber den Babyboomern und der Generation X (den 35- bis 50- Jährigen) sei der Anteil der Selbstständigen in den reichen OECD-Staaten zwischen 2001 und 2011 sogar gefallen, von 18 auf 16 Prozent.
Und was ist mit Erbschaften? Schließlich wird der Wohlstand der Babyboomer auf die Kinder übergehen. "Ja, jene, die erben, erhalten substanzielle Beträge", schreiben die Autoren. Vererbt wird aber (erfreulicherweise) immer später – und mehr als die Hälfte der Jungen hat keinen solchen Geldsegen zu erwarten. Somit fällt die Vermögensungleichheit dieser Generation noch eklatanter aus als bisher.
Die liberale Denkfabrik Agenda Austria sieht als Grund für die in Österreich stark ausgeprägte Vermögensungleichheit hingegen just den Sozialstaat: Die hohen Steuern erschwerten den Vermögensaufbau, zugleich sei eine private Eigenvorsorge dadurch weniger wichtig.
Foto: /Grafik Die Zahl der Dollar-Millionäre soll in Österreich übrigens laut Credit Suisse bis 2022 auf 287.000 steigen. Für Großbritannien wird ein Rückgang erwartet – schuld ist der wegen des Brexit stark gesunkene Pfund-Kurs.
Der globale Reichtum ist in den vergangenen zwölf Monaten um 16.700 Milliarden US-Dollar auf 280.000 Milliarden geklettert, das ist ein Zuwachs von 6,4 Prozent. Davon haben Sie wenig gemerkt? Dann geht es Ihnen wie einem großen Teil der Bevölkerung, denn die Vermögen sind immer ungleichmäßiger verteilt. Das reichste ein Prozent verfügt über die Hälfte des globalen Vermögens. Die ärmsten 50 Prozent müssen sich ein Prozent des Kuchens teilen.
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