Erstmals wurde im vergangenen Jahr weltweit mehr Geld in den Stromsektor investiert als in die Bereiche Gas und Öl. Es ging dabei vor allem um den Ausbau erneuerbarer Energieträger. Ein nach wie vor ungelöstes Problem ist allerdings die Speichertechnologie.
Sonnen- und Windkraftwerke liefern Energie abhängig von der Sonneneinstrahlung und der Windstärke und nicht nach dem aktuellen Verbrauch. Man muss die erzeugte Energie speichern und dann abrufen, wann sie gebraucht wird. Das funktioniert etwa über Wasser-Speicherkraftwerke .
Doch das reicht für den Ausbau von Ökostrom bei weitem nicht aus, weiß Verbund-Aufsichtsrats-Vorsitzender Gerhard Roiss. "Wir haben einen reisigen Bedarf an Speichern." Die Batterietechnologie hat in den vergangenen Jahren zwar große Fortschritte gemacht, aber rentabel ist der Einsatz immer noch nicht. Anlässlich der Präsentation des internationalen Energieberichts "World Energie Outlook 2017 " am Mittwoch in Wien wird auch über den aktuellen Stand der Batterientechnologie referiert.
Das Problem ist, dass die Speicher nicht nur innerhalb eines Tages für Ausgleich sorgen müssen. Am wenigsten Strom aus erneuerbaren Energieträgern wird im Jänner erzeugt. Man müsste den Strom über einen Zeitraum von Wochen und Monaten speichern, was allerdings zu hohen Energieverlusten führt und daher zu teuer ist. Daher ist es derzeit nicht möglich, völlig auf erneuerbare Energieträger umzustellen. In Österreich sind Gaskraftwerke zur Netzstabilisierung notwendig .
Mit modernen Batterien wären auch beträchtliche Einsparungen beim Netzausbau möglich, rechnet Verbund-Vorstandschef Wolfgang Anzengruber vor. Man könnte durch Speicher auf Investitionen in den Netzausbau von 270 Millionen Euro verzichten. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit von Speichern "ist der Preis für den Ausstoß von CO2".