Puristische Schulklassen, gemütliche Aula mit Sitzsäcken und eine hochwertige Großküche mit Nirosta-Geräten der Extraklasse: All das gibt es in der nach Um- und Ausbau neu eröffneten SPAR Akademie in Hietzing. 1906 wurde die Ausbildungsstätte mit kaiserlichem Patent gegründet, seit 1964 besteht die kaufmännische Fortbildungsschule in der Hietzinger Hauptstraße. Heute ist sie die einzige private Berufsschule mit Öffentlichkeitsrecht.
Hier werden jährlich 300 Lehrlinge zu Marktleitern, Feinkostmitarbeitern und Filialleitern und 17 anderen Berufen ausgebildet. Neben der fachlichen Ausbildung werden die Jugendlichen auch im Fach Kulturpflege zum Thema interkulturelles Lernen unterrichtet. "Es geht um den Respekt füreinander", sagt Fritz Poppmeier, Vorstand der SPAR Österreich. Schließlich gehören die 300 Schüler 34 Nationen, 29 Muttersprachen und 13 Religionsgemeinschaften an. SPAR leiste hier einen wichtigen Beitrag zur Integrationsarbeit, betonte der Wiener Bildungs- und Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky.
Den jungen Menschen wird neben aller Theorie auch praktisches Wissen vermittelt: "Wie man Brot bäckt, Prosciutto schneidet, wie die verschiedenen Kaffeesorten schmecken", zählt Direktor Robert Renz auf. Neben dem eigentlichen Lehrplan stehen Style-Workshops, Ersthelfer-, Fair-Trade- und Green-Champion-Ausbildungen auf dem Stundenplan. Schauspieler vermitteln hier ihr Wissen ebenso wie Vertreter der Wiener Philharmoniker oder Käse-Experten der AMA. Spar-Lieferanten stellen Produkte vor, die Schüler verkosten diese, um später Kunden besser beraten zu können.
Jedes Jahr beginnen rund 900 Menschen in ganz Österreich ihre Karriere bei SPAR. Der Lebensmittelkonzern ist damit der größte private Lehrlingsausbildner in Österreich. Jährlich bewerben sich 1000 Jugendliche für die SPAR-Akademie. Nicht nur in Wien gibt es eine eigene Ausbildung für das Unternehmen, auch in allen Bundesländern gibt es eigene Spar-Klassen an den Berufsschulen.
"Drei Viertel der Lehrlinge bleiben nach der Ausbildung im Unternehmen", sagt Poppmeier. Einen kleinen Teil verliere das Unternehmen aber, viele Mitarbeiter kommen jedoch später wieder ins Unternehmen zurück. Der SPAR-Vorstand betont: "An die Konkurrenz verlieren wir Mitarbeiter aber nur ganz selten."